Meerbusch Büderich: Stadt befürchtet mehr Verkehr aus Neuss

Meerbusch · Bürgermeisterin Mielke-Westerlage wirft der Nachbarstadt eine "unrealistische Planung" vor

Ein geplantes Gewerbegebiet mit rund 600 Beschäftigten an der Bataverstraße in Neuss nahe der Stadtgrenze zu Büderich sorgt im Meerbuscher Rathaus für Verstimmung. Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage (CDU) hält die von der Stadt Neuss gemachten Angaben zu den verkehrlichen Auswirkungen für "unrealistisch". Heute Nachmittag befasst sich der Planungsausschuss ab 17 Uhr im Bürgerhaus Lank, Wittenberger Straße 21, mit einer Stellungnahme der Stadt Meerbusch.

Die Stadt Neuss geht davon aus, dass das neue Gewerbegebiet das "Meerbuscher Straßennetz kaum spürbar belasten dürfte". Dem widerspricht Meerbuschs Stadtspitze. "Der Fachgutachter liegt mit seinen Annahmen zur Verkehrserzeugung des neuen Gebietes an der absoluten Untergrenze der in der Fachliteratur angegebenen Werte", sagt sie.

Da die Stadt Neuss eine Anbindung an die A52 über die Zülpicher Straße in Düsseldorf nicht mehr weiter verfolge, werde ein großer Teil des Verkehrs über die Römerstraße und den Laacher Weg fließen, an dem bald der Neubau der Kita Sonnengarten entsteht. Diese Strecke sei mit rund 1,4 Kilometern Länge wesentlich attraktiver als der drei Kilometer lange Weg auf Neusser und Düsseldorfer Stadtgebiet über Bataverstraße, Eupener Straße und Kevelaerer Straße. Es sei daher "wenig realitätsnah", wenn der Fachgutachter davon ausgehe, dass nur die Hälfte des Verkehrs den Weg über die Meerbuscher Straßen nehme, kritisierte die Bürgermeisterin. Zwar habe die Stadt Neuss eingeräumt, dass die Kreuzung Laacher Weg/Neusser Straße nur mangelhaft leistungsfähig sei - eine Lösungsmöglichkeit habe die Nachbarstadt aber nicht unterbreitet. Logischerweise müsste die Stadt Neuss eine Ampelanlage bezahlen.

(mrö)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort