Meerbusch Büderich: Hoffen auf Kita-Geld

Düsseldorf · Bei den Büdericher Protestanten kann man sich nicht vorstellen, dass das Land die Gemeinde beim Bau der neuen Kita hängenlässt. "Wir vertrauen darauf, dass bald eine Lösung gefunden wird", sagt Finanzkirchmeisterin Dr. Ute Canaris. Auf keinen Fall wolle man auf eine Evangelische Kita in Büderich verzichten.

Die Protestanten planen im Rahmen ihres neuen Gemeindezentrums Bethlehemkirche einen 2,2 Millionen Euro teuren Kita-Neubau für 70 Kinder, davon zehn unter zwei und 18 weitere unter drei Jahren. Die bisherigen Kitas haben nur noch eine befristete Betriebsgenehmigung. Die Kosten für den Neubau sollten sich Gemeinde, Stadt und Land teilen. Das alte Gemeindezentrum wurde verkauft, um das Projekt gegenzufinanzieren. Alle Planungen waren detailliert mit der pädagogischen Abteilung des Landschaftsverbands abgestimmt.

Kurz bevor die Abrissbagger anrückten, kam dann vom Landschaftsverband die Meldung, dass die fest eingeplanten Landesmittel von einer halben Million Euro vorerst auf Eis liegen. Die (alte) Landesregierung hatte die Notbremse gezogen, als absehbar war, dass der Fördertopf von 512 Millionen Euro nicht ausreichen würde — und dass viele ärmere Kommunen im Ruhrgebiet leer ausgehen würden, weil sie nicht in der Lage sind, den kommunalen Eigenanteil aufzubringen. Reichere Städte wie Meerbusch hatten dagegen frühzeitig ihre Anträge eingereicht und den Eigenanteil bereitgestellt. Nun soll neu geprüft und "regional gesteuert" werden. Acht Kita-Projekte in Meerbusch hängen deshalb in der Warteschleife.

Dr. Ute Canaris hofft, dass das Land zumindest die Neubauten der Evangelischen Gemeinden in Büderich und Osterath als Härtefälle ansieht und doch noch weiter fördert.

Die Meerbuscher Grünen regen inzwischen an, dass sich Politik und Stadtverwaltung schnellstmöglich beraten und beim Land mit einer Resolution auf Abhilfe drängen sollen. Wenn das nichts hilft, wären auch rechtliche Schritte gegen das Landesjugendamt zu prüfen.

(RP)
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