Kirche in Corona-Zeiten Gemeinde feiert Kindergottesdienst per Video

Büderich · Die Katholische Kirchengemeinde Sankt Mauritius und Heilig Geist veranstaltet jeden Sonntag um 10 Uhr den „KinderGottesZoom“. Er dauert 15 Minuten, zum Abschied blasen die Kinder eine Kerze aus.

 Ann Kathrin Gross (v.l.), Astrid Fox, Ingrid Mielke und Caroline Klingen haben den virtuellen Kindergottesdienst initiiert. An die Pinnwand in der Pfarrkirche St. Mauritius hängen die Kinder anschließend gemalte Bilder auf.

Ann Kathrin Gross (v.l.), Astrid Fox, Ingrid Mielke und Caroline Klingen haben den virtuellen Kindergottesdienst initiiert. An die Pinnwand in der Pfarrkirche St. Mauritius hängen die Kinder anschließend gemalte Bilder auf.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Seit dem 1. Mai sind öffentliche Gottesdienste unter strengen Sicherheitsauflagen in der Corona-Krise wieder erlaubt. Auch in den beiden katholischen Kirchen Sankt Mauritius und Heilig Geist in Büderich finden seither wieder Messen statt – mit großen Abständen zwischen den Mitfeiernden. „Unter diesen Bedingungen ist es derzeit unmöglich, unsere beliebten Krabbel- und Kindergottesdienste wieder aufzunehmen“, sagt Pfarrgemeinderatsvorsitzende Caroline Klingen. „Also haben wir überlegt, welche Alternativen wir für die Kinder unter acht Jahren anbieten können.“ In einer Arbeitsgruppe des Pfarrgemeinderats sei so die Idee des „KinderGottesZoom“ entstanden.

Jeden Sonntag um 10 Uhr können sich Familien zum virtuellen Kindergottesdienst über die Videokonferenz-Plattform Zoom treffen. „Dass man sich nicht persönlich trifft, sondern nur auf dem Computer sieht, war sowohl für die Kinder als auch für die Erwachsenen schon gewöhnungsbedürftig“, sagt Ehrenamtsmanagerin Astrid Fox, deren beide Töchter bereits beim ersten KinderGottesZoom vergangenen Sonntag dabei waren. Das Feedback sei positiv gewesen, sagt Klingen. „Wenn die Kinder ihre Lieder hören, freuen sie sich total. Es ist auch okay, wenn sie zwischendurch herumwirbeln“, sagt Klingen. Sie selber habe Kinder in dem entsprechenden Alter.

Etwa 15 Minuten dauert der eigentliche Gottesdienst. Anfangs wird jeder anwesende Teilnehmer begrüßt. Danach wird ein gemeinsames Lied gesungen, eine kurze Geschichte erzählt, es folgt ein Lied und ein Abschlussgebet. „Am Ende wird eine Kerze ausgepustet als Zeichen, dass der Kindergottesdienst vorbei ist. Aber der Raum kann trotzdem weiterhin für lockere Gespräche genutzt werden“, sagt Klingen. Jeden Sonntag bekommen die Kinder dann ein Ausmalbild, das sie dann im Lauf der Woche in der Mauritiuskirche an eine Pinnwand hängen dürfen. So bekommen auch die erwachsenen Gemeindemitglieder mit, was sich im virtuellen Kindergottesdienst tut.

Über der Pinnwand prangt ein großer Regenbogen, den die Vorbereitungsgruppe als Symbol für das neue Angebot ausgewählt hat. Und ein passendes Mottolied gibt es gleich dazu. „Ein bunter Regenbogen ist über’s Land gezogen, damit ihr alle wisst, dass Gott uns nicht vergisst“, sangen die 19 Kinder, die bei der offiziellen Premiere des KinderGottesZoom vergangenen Sonntag dabei waren. Normalerweise nehmen etwa 14 Kinder am Krabbelgottesdienst der Gemeinde teil, bei den Kindergottesdiensten, die parallel zu erwachsenen Gottesdiensten stattfinden, sind es etwa acht Kinder. „Endlich beten wir wieder zusammen und hören Geschichten aus der Bibel“, sagt Gemeindereferentin Ingrid Mielke, die die Kinder durch das Angebot führt.

Die Aktion KinderGottesZoom wurde hauptsächlich über Kindergärten und Familienzentren verbreitet. Aber es dürften sich auch Familien darüber hinaus zuschalten, sagt Klingen. „Möglichst alle Teilnehmer sollen die Videofunktion anschalten, damit wir nachvollziehen können, wer dabei ist“, sagt Klingen. Vor dem zweiten virtuellen Kindergottesdienst am Sonntag, 17. Mai, um 10 Uhr haben sich die Organisatoren vorgenommen, zu Beginn eine kleine Einweisung zu geben, wie es mit dem Mikrofon funktioniert. Denn: „Wenn alle gleichzeitig singen, klingt es ganz fürchterlich“, sagt Klingen lachend.

Dank der musikalischen Unterstützung der Familie Gross funktioniere das Musikalische aber reibungslos. Vater Niko spielt Klavier und Mutter Ann Kathrin singt vor, während alle anderen Teilnehmer vom Moderator mit dem passenden Namen Mauritius Geist stumm gestaltet werden, um ein Geräuschechaos zu vermeiden. Derselbe Moderator wacht auch an der virtuellen Kirchentür darüber, wer sich in das offene Zoom-Meeting einwählt, schließlich wird der Schutz der Privatsphäre auch in Corona-Zeiten großgeschrieben.

Bis zu den Sommerferien soll das digitale Angebot weiterlaufen. „Wir überlegen, ob wir für unsere Größeren etwas anbieten können. Vielleicht auch für die Kommunionkinder“, sagt Klingen. Das müsse erst noch geklärt werden. Bis dahin ist jedes Kind herzlich zum KinderGottesZoom eingeladen, allein oder gemeinsam mit seinen Eltern dabei zu sein.

Die Einwahl erfolgt über den Link https://zoom.us/j/97933139259 Für weitere Fragen steht Caroline Klingen per E-Mail unter pgr@smhg.de zur Verfügung.

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