Meerbusch Brutstation im Klassenzimmer

Düsseldorf · Jungen und Mädchen aus der Ferienbetreuung an der Brüder Grimm-Schule in Büderichwarten auf das Schlüpfen der Küken. Der Osterather Betreuungsverein organisiert das Projekt "Huhn-Ei-Hase"

Büderich Der Besuch des Huhn-Paares ist eine kleine Sensation. "Das sind ja echte Tiere", staunt der achtjährige Lasse. Dass sie Hahn und Henne auch streicheln dürfen, finden alle großartig. Denn so ganz fremd ist das Federvieh den 70 Kindern, die an der Ferienbetreuung des Osterather Betreuungsvereins (OBV) während der Offenen Ganztagsschule der Büdericher Brüder Grimm-Schule teilnehmen, nicht. Seit 21 Tagen beschäftigen sie sich mit der Vermehrung der Hühner. "Wir haben in der Kinderkonferenz darüber gesprochen", erzählt Mulan.

Geflügelzuchtverein Krefeld

Die Sechsjährige findet es spannend, dass sie beobachten kann, wie sich die 17 Eier, die in einer Brutstation liegen, entwickeln. "Die wurden mit einer Art Taschenlampe durchleuchtet", weiß Lasse. "Das ist eine so genannte Schierlampe. Mit dem Licht wird kontrolliert, ob das Ei befruchtet ist oder nicht", erklärt Claudia Glavic. Sie ist freie Mitarbeiterin des Geflügelzuchtvereins Krefeld, hat die von Susanne Blau betreute Brutstation ausgeliehen sowie Hahn und Henne der Rasse Hamburger Silberlack mit in die Schule gebracht.

"Wenn wir wieder zuhause sind, kommen sie auf die Wiese", erklärt Claudia Glavic das geduldige Stillhalten des stolzen Hahns und der Henne. Eigentlich hatten Tanja Frericks und Gabriele Ohnesorge, Koordinatorin und Kunstlehrerin der Ganztagsbetreuung, damit gerechnet, dass das Schlüpfen der Küken mit dem Besuch des Federviehs zusammenfällt: "Aber so genau kann das nicht ausgerechnet werden." Das steigert die Neugierde der Kinder.

Mulan jedenfalls meint: "Ich habe schon einen Schnabel gesehen." Aber sie gibt auch zu: "Mit Küken kenne ich mich nicht so gut aus". Auf jeden Fall ist alles für die Geburt der kleinen Federknäuels vorbereitet. "Wir haben Sand in den Käfig gestreut, in eine Schale Wasser und in die andere Körner gefüllt", erzählen die Kinder. Dort werden die frisch geschlüpften Küken ihre ersten Tage verbringen und bis zum Wochenende betreut werden.

Dann kommen sie zu Claudia Glavic. Sie weiß: "Das hier ist für die Kinder ein großes Erlebnis." Deshalb erklärt sie den Schülerinnen und Schülern am lebenden Objekt auch die äußerlichen Unterschiede zwischen Hahn und Henne. Diese kleine Lehrstunde passt ins Konzept von Tanja Frericks und Gabriele Ohnesorge, die das Thema "Huhn-Ei-Hase" vorgegeben haben.

Bis zum Ende der Karwoche werden sie sicher auch Kais Frage beantwortet haben. Der Elfjährige möchte wissen: "Wie kommen denn nun die Eier zu den Osterhasen?"

(RP)
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