Meerbusch Brandserie in Osterath

Düsseldorf · Ständige Brände im Stadtteil halten Feuerwehr und Polizei in Atem. Der Schaden geht in die Hunderttausende. Besonders hölzerne Carports und Papiercontainer ziehen unbekannte Pyromanen an.

Der Verdacht der Anwohner der Osterather Max-Ernst-Straße hat sich bewahrheitet: Der Großbrand eines hölzernen Carports am 14. Mai, bei dem sechs Autos in Flammen aufgingen, ist nicht durch ein technisches Versagen an einem der Fahrzeuge entstanden. "Wir gehen von Brandstiftung aus", sagte Polizeisprecher Hans-Willi Arnold gestern auf RP-Anfrage.

Das Feuer in der ruhig-beschaulichen Wohnstraße am Osterather Friedhof, bei dem ein Schaden von weit über 100 000 Euro entstanden war, sollte der Auftakt einer (vor allem) nächtlichen Brandserie in Osterath sein. Im Juni brannten im Stadtteil bereits fünf Papiercontainer und Mülleimer, die Feuerwehr rückte zu zwei Autobränden aus und musste einmal schwelende Bahnschwellen an der Strümper Straße kontrollieren. Ob dafür Serientäter verantwortlich sind, ist noch nicht klar, die Häufung der Ereignisse deutet aber darauf hin.

Max-Ernst-Straße: zwei Brände

Auffallend ist, dass ausgerechnet an der Max-Ernst-Straße drei Wochen nach dem Großfeuer erneut ein geparktes Fahrzeug in Brand geriet. Die Feuerwehr wurde – genau wie beim vorherigen Großbrand – um 4.18 Uhr am Morgen alarmiert. Die Brandermittlungen der Polizei laufen noch.

Dramatische Szenen spielten sich dann am Freitagnachmittag am Schwertgesweg ab. Anwohner bemerkten einen Carportbrand und konnten das darin stehende Auto gerade noch rechtzeitig aus dem Unterstand fahren, bevor die Flammen auf Reifen oder Tank übergreifen konnten. Die Feuerwehr löschte dann die Glutnester in der Holzverkleidung des Carports. Die Polizei ermittelt, ob erneut Brandstiftung vorliegt, konnte aber noch nichts dazu sagen. In der Nacht zu gestern rückte die Wehr schließlich wieder zu einem Pkw-Brand aus, diesmal um 1.53 Uhr an die Aretzstraße. Ein Schwerpunkt bei den Osterather Bränden ist indes nicht auszumachen. Die Feuer sind großräumig im Stadtteil verteilt.

Die ständigen Brandstiftungen sorgen für Unsicherheit bei den Anwohnern, zerren aber auch an den Nerven der Feuerwehrleute. Die Wehr kann inzwischen damit rechnen, alle paar Tage mitten in der Nacht alarmiert zu werden, um zumeist qualmende Papiercontainer zu löschen. Ein Problem, das freilich ganz Meerbusch betrifft. Der jüngste Containerbrand in Osterath war Nummer zwölf in Meerbusch in diesem Jahr. Die Täter konnten in allen Fällen in der Dunkelheit entkommen.

Die Kreispolizei bittet Zeugen, sich unter der Nummer 02131-3000 zu melden. Frage des Tages

(RP)
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