Meerbusch Boverts neuer Bahnsteig

Düsseldorf · Der eine Million Euro teure Umbau des Rheinbahnhaltepunktes Bovert ist abgeschlossen. Jetzt können geh- und sehbehinderte Menschen sowie Radler oder Eltern mit Kinderwagen bequem auf den Bahnsteig gelangen.

"Jetzt ist Meerbusch wieder ein Stück weiter", kommentierte Meerbuschs Erste Beigeordnete Angelika Mielke-Westerlage gestern die Eröffnung des Boverter Hochbahnsteigs. Eine Million Euro hat die Rheinbahn investiert, um den letzten der insgesamt sieben Bahnsteige im Stadtgebiet mobilitätsgerecht zu gestalten. Über breite Rampen gelangen Rollstuhlfahrer, Eltern mit Kinderwagen und Radler jetzt auf die 95 Zentimeter hoch liegenden Bahnsteige an der Meerbuscher Straße.

"Eine Investition in die Zukunft", findet Mielke-Westerlage besonders mit Blick auf die immer älter werdende Bevölkerung. Auch Rheinbahn-Pressesprecher Georg Schumacher lenkt den Fokus auf die demografische Entwicklung. "Immer mehr Menschen werden nach Düsseldorf ziehen. Dort ist nicht für alle Platz", gibt er die Prognosen weiter. Umso wichtiger sei daher eine gute Anbindung des Umlands wie etwa Meerbusch.

Knapp 1000 Fahrgäste pro Tag

Drei Stadtbahnlinien (U70, U74, U76) verkehren zwischen Düsseldorf und Krefeld. "Zwischen 800 und 1000 Fahrgäste nutzen täglich die Haltestelle Bovert", sagt Schumacher. "Die gesamte Strecke ist mit rund 6000 Nutzern pro Tag die wichtigste Städteverbindung im Netz der Rheinbahn", so der Pressesprecher. Nach acht Monaten reiner Umbauzeit hat dieser Haltepunkt zwei breite Rampen erhalten. Weiße, reliefartige Markierungen geben sehbehinderten Menschen Orientierung. Eine beleuchtete Wartehalle bietet Schutz.

"Die Haltestelle gehört zu den am aufwendigsten gestalteten im Meerbuscher Stadtgebiet", weist Schumacher auf die Einbettung ins Umfeld hin. Hochbeete im Rücken der Bahnsteige ersetzen Sicherheitsgitter. Gabionewände (mit Steinen gefüllte Stahlgitterkörbe) grenzen den Bahnsteig optisch ansprechend ab und können "vor allen Dingen nicht so leicht zerstört werden", sagt Schumacher. Zum Schutz vor Vandalismus sind auch Betonteile an den Bahnsteigen mit einer Schutzschicht überzogen. Darüber hinaus sollen in den nächsten Wochen die Videoüberwachungsanlage, Informationstafeln und Notrufsäulen installiert werden. Über die "gelungene Gestaltung", freute sich gestern Architektin Nicola Deindl vom Büro Staubach & Kuckertz, das für die Pläne verantwortlich zeichnet.

Hundert Parkplätze stehen an der Meerbuscher Straße für Rheinbahnkunden zur Verfügung. "Fahrradständer gehören inzwischen zur Standard-Ausrüstung", ergänzt Schumacher, der der Kombination aus Bike&Ride immer mehr Bedeutung zumisst, "besonders in ländlichen Gebieten wo nicht an jeder Ecke eine Bahn oder ein Bus halten kann. Das Rad kann man bequem mitnehmen", findet er.

Sollte irgendwo noch ein Fahrradständer fehlen, nimmt die Rheinbahn Anregungen entgegen unter der so genannten "Schlauen Nummer" 0180-350 4030. "Ein Fahrradständer lässt sich in der Regel schnell realisieren", verspricht der Pressesprecher.

(RP)
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