Meerbusch Bösinghoven: Traditionsgasthaus schließt

Meerbusch · In zwei Monaten wird das Gasthaus Büker-Bongartz seine Pforten schließen. Inhaber Christoph Bongartz hat nicht genügend Personal, um den Betrieb weiter aufrecht zu erhalten. Die Gaststätte wird den Bösinghovenern fehlen

 Noch ist das Gasthaus Büker-Bongartz in Bösinghoven geöffnet. Bis 1. Juni können die Gäste hier noch rheinisches Ambiente genießen.

Noch ist das Gasthaus Büker-Bongartz in Bösinghoven geöffnet. Bis 1. Juni können die Gäste hier noch rheinisches Ambiente genießen.

Foto: Ulli Dackweiler

Das Mittagessen, das Feierabendbier oder die Geburtstagsfeier werden die Bösinghovener schon bald nicht mehr im Gasthaus Büker-Bongartz genießen können. Am 1. Juni wird Inhaber Christoph Bongartz die Gaststätte schließen. Der Grund dafür ist simpel: Das notwendige Personal für einen geregelten Betrieb fehlt.

Derzeit beschäftigt Bongartz noch zwei Festangestellte und sieben Aushilfen. "Mal so, mal so", sagt er. Die Mitarbeiterstärke wechsele ständig, ein großes Problem, denn zu tun gibt es an der Bösinghovener Straße viel: Das Gasthaus umfasst einen Restaurantbereich, eine große Sommerterrasse, vier Gästezimmer und Veranstaltungsräume für Privatfeiern. Sogar einen kleinen Schießstand, an dem schon zweimal die Stadtmeisterschaften im Kleinkalierschießen ausgetragen wurden, gibt es auf dem Gelände. "Dafür brauchen wir viel Personal", sagt Bongartz. "Aber anscheinend hat nicht jeder Lust, am Wochenende oder sogar an Feiertagen zu arbeiten." Auch für den Bürgerverein ist die Schließung des Gasthauses "ein Jammer" — und ein Mysterium zugleich. Schließlich sei die Gaststätte sowohl in der Woche als auch an den Wochenenden immer gut besucht. "Der Mittagstisch ist heiß begehrt", sagt Hubert Kräling, Vorsitzender des Bürgervereins. "Samstags und sonntags hatte man kaum eine Chance, ohne Reservierung einen Platz zu bekommen. Ich verstehe nicht, warum das Haus schließen muss. Allein die Reibekuchen waren unschlagbar."

An der Wirtschaftlichkeit des Lokals, so Kräling, könne es nicht liegen. Auch die Gästezimmer seien bei Messependlern immer sehr gefragt gewesen. Darüber hinaus habe der Bürgerverein selbst hier gerne seinen Stammtisch abgehalten. "Einfach nur schade", sagt Kräling. "Herr Bongartz hat das Haus von rund zehn Jahren übernommen und sehr viel daraus gemacht. Er hinterlässt in Bösinghoven künftig eine große Lücke." Ganz verschwinden wird die Gastronomie im Stadtteil ab Juni jedoch nicht, einen Betrieb gibt es noch: den Bösinger Hof, auch bekannt als das "Route 66". Eine gute Alternative? "Grundsätzlich ein schöner Laden", meint Kräling, "aber nicht als Ersatz für das Gasthaus Büker-Bongartz." Zwar sei das Restaurant auch mit Biergarten und großem Gastraum ausgestattet, jedoch mit seiner American-Diner-Optik eher für ein jüngeres Publikum reizvoll. Daher wünscht sich der Bürgerverein, dass sich schnell ein neuer Pächter für die "Kult-Gaststätte" findet.

(RP)
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