Meerbusch Böhler: ganz groß in Mode

Meerbusch · Die Igedo Company sucht neue Hallen für ihre CPD. Sie will wieder mehr Besucher locken und sucht in den alten Werkhallen des Böhler-Areals ein attraktives Ambiente mit Charme. Die ehemaligen Schmiedehallen 33 und 34 würden infrage kommen.

 Die Böhlerwerke in Büderich werden Schritt um Schritt aufgehübscht. Gerade ist die Werksmauer mit einem starken Schriftzug versehen worden. Industriehallen und Denkmäler werden zurzeit saniert.

Die Böhlerwerke in Büderich werden Schritt um Schritt aufgehübscht. Gerade ist die Werksmauer mit einem starken Schriftzug versehen worden. Industriehallen und Denkmäler werden zurzeit saniert.

Foto: boris schmidt

Seit Jahren schrumpft die Zahl der Besucher bei den Collections Premieren Düsseldorf (CPD). Trotz neuen Konzepts kamen auch in diesem Jahr wieder weniger Besucher — nur 13 200, um auf dem Messegelände Mode anzusehen und zu ordern. Ein neuer Standort soll her — einer mit attraktivem Ambiente. Ein Ruf, der nicht neu ist, in Meerbusch aber auf offene Ohren stößt.

 Die alten Schmiedehallen 33 und 34 bekommen ein neues Dach. Sie bieten 8500 Quadratmeter Platz.

Die alten Schmiedehallen 33 und 34 bekommen ein neues Dach. Sie bieten 8500 Quadratmeter Platz.

Foto: boris Schmidt

Die Böhlerwerke in Büderich an der Stadtgrenze zur Landeshauptstadt bieten nicht nur industriellen Charme, sondern haben auch aus Düsseldorfer Sicht den Vorteil, eine Düsseldorfer Anschrift, nämlich Hansaallee 321, zu haben.

Sie sollen, so verlautet es aus Modekreisen, Standort für das Modeevent werden. Philipp Kronen, langjähriger Chef der Igedo, hat die Hallen 33 und 34 ins Visier genommen. Dort, wo einst Stahlkocher das edle Metall geschmiedet haben, könnten bald grazile Models die neuesten Kreationen von Lagerfeld, Joop und Co über den Laufsteg führen.

8500 Quadratmeter Platz bieten die Hallen, sagt Frank Dehorn, Geschäftsführer der Böhler-Uddeholm Deutschland GmbH. "Wir begrüßen diese Idee natürlich", sagt Dehorn. "Für uns wäre das eine geniale Werbung", findet er. Doch noch sei nichts in trockenen Tüchern. Gespräche mit Igedo-Chef Kronen seien geplant.

Schon lange nutzt Böhler die zahlreichen Hallen nur noch zu 40 Prozent für eigene Zwecke. Auf der insgesamt 23 Hektar großen Fläche des ehemaligen Stahlwerks ist deshalb ein Gewerbepark mit dem Deutschlandsitz der Böhler-Uddeholm-Gruppe und einem vielfältigen Branchenmix an Firmen entstanden.

Allen voran hat der Edel-Caterer Broich diesen Standort für sich entdeckt. Er nutzt das historische Industrieambiente bereits seit vielen Jahren für Veranstaltungen im Kesselhaus und hat erst jüngst eine weitere Halle in sein Angebot aufgenommen. Das Kesselhaus, die Halle am Wasserturm und die ehemalige Styria-Halle bieten zusammen 3500 Quadratmeter Platz für Events — Events, die auch eine Collections Premieren begleiten könnten. Die Vermarktung soll weitergehen.

Ob es zu dem Deal mit der Igedo Düsseldorf kommt, wird sich in den nächsten Wochen entscheiden. "Sanieren wollen wir die Hallen ohnehin. Die Dächer werden repariert", so Dehorn.

Der Umfang der Umbauarbeiten hänge aber vom Ausgang der Gespräche ab, sagt Dehorn, der gerade dabei ist, für viel Geld die Denkmäler (insgesamt sind es fünf) auf dem Gelände zu sanieren. Seite 1996 werden Hallen und Gebäude auf dem Gelände vermietet — 60 Mieter gibt es. Sie kommen überwiegend aus dem kreativen Bereich.

(RP/jco)
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