Meerbusch Blau-Licht verhindert Wildwechsel

Meerbusch · Die Kreisjägerschaft testet neue Warnreflektoren zwischen Büderich und Strümp

 Peter Kallen, Vorsitzender der Kreisjägerschaft Neuss, Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und Revierförster Theo Peters (v.l.) zeigen Warnreflektoren.

Peter Kallen, Vorsitzender der Kreisjägerschaft Neuss, Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und Revierförster Theo Peters (v.l.) zeigen Warnreflektoren.

Foto: L. H,

Rund 160 Wildunfälle werden im Jahr im Rhein-Kreis Neuss polizeilich erfasst, die Dunkelziffer dürfte höher liegen. Um zu verhindern, dass Rot- und Damwild aus dem Wald auf die Straße laufen, sind jetzt an drei Strecken im Rhein-Kreis nun blaue Wild-Warnreflektoren an den Leitpfosten der Landstraßen befestigt worden: an der Landstraße 137 zwischen Büderich und Strümp, an der L 280 in Dormagen und der K 24 in Grevenbroich.

Als Pilotprojekt wurden im Knechtstedener Busch, wo rund 400 Rehe und Hirsche leben, auf 1,5 Kilometern 110 der blauen Reflektoren an den Begrenzungspfosten der Landstraße 280 angebracht. "Es gab hier voriges Jahr zehn Unfälle, weil Wild auf die Straße lief und, von den Scheinwerfern geblendet, stehenblieb", erläutert Revierförster Theo Peters.

Mit dem neuen Blau-Licht soll das anders werden: Das von einem Auto auf die reflektierende Folie treffende Licht wird so zurückgeworfen, dass ein durchgehender "Lichtzaun" — wie ein blaues Band — entsteht. Er hält das Wild in der Dunkelheit davon ab, die Straße zu überqueren. Die Kreisjägerschaft hat die Reflektoren (fünf Euro pro Stück) bezahlt. Mit ihnen sind laut Studien die nächtlichen Unfälle mit Rehen um 73 Prozent zurückgegangen. An der Meerbuscher Straße hat Waldbesitzer Friedrich Freiherr von der Leyen bereits vergangenes Jahr die blauen Reflektoren installieren lassen.

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke erklärt:"Die blauen Reflektoren machen nur da Sinn, wo zwischen Wald und Landstraße genügend Platz ist, damit das Wild im Wald stehenbleibt." Die Farbe Blau wurde gewählt, weil das Wild sie aus der Natur nicht kennt. Förster Peters: "Rot wird vom Wild als Grün- oder Grau-Ton wahrgenommen, das unbekannte Blau wirkt abschreckend."

(RP)
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