Meerbusch Bericht aus dem Leben eines Büdericher Esels

Meerbusch · Bevor ich zu meinem eigentlichen Anliegen, einem Einblick in den Alltag eines Esels, komme, möchte ich mich erst einmal vorstellen: Mein Name ist Mara, ich bin 20 Jahre alt, Mutter und lebe in der Arche Noah in Büderich. Seit 1999 ist das hier mein Zuhause, nachdem mich Agnes Miedel aus einer furchtbaren Esels-Herde befreit hat. Hochschwanger war ich damals mit meinem Sohn Noah. Der lebt mit mir hier in der Arche und weicht mir nicht von der Seite - zum Glück.

 Eselin Mara lebt in der Arche Noah und entspannt sich am liebsten.

Eselin Mara lebt in der Arche Noah und entspannt sich am liebsten.

Foto: UD

Denn Noah ist ein absoluter Publikumsliebling. Wenn die Besucher kommen, läuft er direkt auf sie zu, lässt sich streicheln und posiert wie ein Profi für ihre Kameras. Und ich habe meine Ruhe - und glauben Sie mir, die brauche ich dringend, weil ich Stress so überhaupt nicht leiden kann. Davon kriege ich Kopfschmerzen, das sage ich Ihnen! Aber zum Glück läuft hier meistens alles ganz friedlich ab: Morgens, mittags und abends bekomme ich mein Futter mit frischem Heu, Karotten - ich liebe Karotten! - und ein wenig Kraftfutter. Aber wehe, die Wärter der Arche sind nicht pünktlich da, dann mache ich Krawall. Ein Esel ohne Futter, das geht gar nicht. Haben die Wärter auch schon gemerkt. Deswegen halten sie sich jetzt meist an meine liebsten Essenszeiten.

Tja und dann wären da ja noch die Kinder, die die Arche besuchen. Die wollen mich ja auch immer streicheln und auf mir reiten. "Naja, wenn's sein muss", denk' ich mir da immer. Bloß eine Sache ärgert mich da: Die Wärter von der Arche wollen nicht, dass die Kinder mich füttern - meine Hüften seien zu rund, finden sie. Ist das nicht unverschämt?!

(lai)
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