Stadtradeln Ein Fahrrad für den Stadtradel-Sieger

Meerbusch · Beim Stadtradeln 2018 erreichte die Stadt den zweiten Platz im Rheinkreis Neuss. Gestern wurden die Sieger geehrt.

 Technischer Dezernent Michael Assenmacher (2.v.r.), auch Stadtradelstar, mit einigen der Gewinner des Aktion.

Technischer Dezernent Michael Assenmacher (2.v.r.), auch Stadtradelstar, mit einigen der Gewinner des Aktion.

Foto: RP/Dominik Schneider

„Am Anfang war es wirklich anstrengend“, sagt Stefanie Fußhöller, die gemeinsam mit ihrem Mann Markus, ihrem Sohn Jonas und einer Kollegin als Team „Familie Fußhöller fährt Fahrrad“ antrat. Zusammen fuhren die vier 2072 Kilometer. „Man gewöhnt sich ans Fahrradfahren“, behauptet Stefanie Fußhöller, „nachdem die drei Wochen vorbei waren, haben wir uns immer wieder gefragt: Müssen wir wirklich das Auto nehmen?“. Der achtjährige Jonas sei die treibende Kraft gewesen, der die Familie aufs Rad bekommen hat. „Mein Papa fährt jetzt ganz viel Fahrrad“, sagt er. Tatsächlich gehört Markus Fußhöller mit 1066 geradelten Kilometern zu den Top vier der Meerbuscher Stadtradler.

457 Meerbuscher – so viele wie noch nie – ließen zwischen dem 8. und 28. Juni für drei Wochen ihr Auto stehen und stiegen auf das Fahrrad. Zur Arbeit, zu Freunden oder einfach als Ausflug: Jeder gefahrene Kilometer wurde per App eingetragen und zählte zur Gesamtwertung des diesjährigen Stadtradelns mit. Bereits zum sechsten Mal nahm Meerbusch an diesem Wettbewerb der Gemeinden teil – und erreichte hinter Dormagen den zweiten Platz im Rheinkreis Neuss. Das liegt auch daran, dass sich die Zahl der Teilnehmer im Gegensatz zum vergangenen Jahr mehr als verdoppelt hat.

Der Beste von ihnen war Dirk Purwin, der insgesamt 1385 Kilometer auf dem Rad zurücklegte. „Ich bin teilweise um 4 Uhr morgens aufgestanden und bin vor der Arbeit über die Dörfer gefahren“, sagt Purwin. Als Meerbuscher Sieger des Stadtradelns bekam er von den Stadtwerken Meerbusch, Sponsor des Stadtradelns, ein neues Fahrrad überreicht.

Besonders viel Spaß an der Aktion hatten die 25 Kinder, die von der Nierster Kita Mullewap ins Rennen geschickt wurden. „Wir behandeln im Moment das Thema Umwelt mit unseren Kindern, da hat das Radeln super gepasst“, sagt Kita-Leiterin Christine Gebhardt-Radek. Die Kinder seien mit Begeisterung dabei gewesen, viele hätten auch ihre Eltern aufs Rad gebracht.

„Wir sind von der hohen Teilnehmerzahl und dem großen Fleiß der Radler begeistert“, sagt Michael Assenmacher, Stadtdezernent für Straßen und Verkehr. „Wir wollen Meerbusch als Fahrradstadt etablieren, und Aktionen wie diese helfen dabei.“ Einziger Wermutstropfen: der zweite Platz hinter Dormagen. „Da wollen wir im nächsten Jahr natürlich besser sein“, sagt Stadtsprecher Michael Gorgs. Vor allem die Schulen in Meerbusch wolle man motivieren, ihre eigenen Teams ins Rennen um die Kilometer zu schicken. „Hier hat Dormagen uns noch einiges voraus“, so Gorgs. Dann sei auch der erste Platz in Sicht.

 Viele Teilnehmer, noch mehr Kilometer: Das Stadtradeln 2018 war erfolgreicher den je. Jetzt geht es nur noch darum, besser als Dormagen zu sein

Viele Teilnehmer, noch mehr Kilometer: Das Stadtradeln 2018 war erfolgreicher den je. Jetzt geht es nur noch darum, besser als Dormagen zu sein

Foto: RP/Stadt Meerbusch
 Der Beste der Stadt: Dirk Purwin fuhr 1385 Kilometer.

Der Beste der Stadt: Dirk Purwin fuhr 1385 Kilometer.

Foto: RP/Dominik Schneider
 Auch Lotta (5) von der Kita Mullewap fuhr fleißig mit.

Auch Lotta (5) von der Kita Mullewap fuhr fleißig mit.

Foto: RP/Dominik Schneider

Trotz des sportlichen Grundkonzepts geht es beim Stadtradeln vor allem darum, Alternativen zum Autofahren zu zeigen. „Das Auto ist nicht nur teuer, sondern schadet auch der Umwelt“, sagt Michael Bertholdt, der den Umweltschutz per Fahrrad zu seinem Thema im Stadtrat gemacht hat. Er hofft, einige der Teilnehmer hätten das Fahrrad auch als Nutzfahrzeug entdeckt. „Wir wollen die Räder raus aus den Garagen und auf die Straßen holen, und das dauerhaft“, sagt Bertholdt. Einen positiven Effekt hatte die Aktion auf jeden Fall: Insgesamt wurden von den Radfahrern über 14 Tonnen CO2 eingespart.

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