Meerbusch Bahnunterführung kostet Stadt 5,3 Millionen

Meerbusch · Bürgermeisterin Mielke-Westerlage und Dezernent Michael Assenmacher haben den Vertrag für das Vorhaben unterzeichnet.

 Wie die Unterführung aussehen soll, steht seit 2006 fest. Lediglich gestalterische Veränderungen können noch vorgenommen werden.

Wie die Unterführung aussehen soll, steht seit 2006 fest. Lediglich gestalterische Veränderungen können noch vorgenommen werden.

Foto: Stadt Meerbusch

Es ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Osterather Bahnunterführung: Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage hat gemeinsam mit dem Technischen Beigeordneten Michael Assenmacher die "Eisenbahnkreuzungsvereinbarung" unterschrieben.

Mit dem Bau des Jahrhundertprojekts kann nun also 2019 begonnen werden, 2023 soll es fertiggestellt werden. Grünes Licht dafür hatte der Stadtrat im Dezember gegeben. "Ich bin froh, dass das Projekt jetzt endlich in greifbare Nähe rückt", sagte die Bürgermeisterin. "Die Wartezeiten an den Osterather Bahnübergängen mit bis zu 10.000 täglich querenden Fahrzeugen sind einfach nicht mehr tragbar."

Der grundlegende Vertrag für das Großprojekt regelt, was wann und wie gebaut wird und legt fest, wie sich die drei Beteiligten die Kosten aufteilen. Die Deutsche Bahn Netz AG ist für den Schienenweg verantwortlich, Straßen NRW ist Baulastträger der Landesstraßen und Radwege, die Stadt Meerbusch kümmert sich um die kommunalen Straßen und die Gehwege im Bereich der neuen Unterführung. Gut 5,3 Millionen Euro wird die Stadt zu den Gesamtkosten in Höhe von rund 33 Millionen Euro beisteuern.

Der Planfeststellungsbeschluss für das Großbauwerk liegt bereits seit Oktober 2006 vor, ein Jahr später wurde er rechtskräftig. Danach geriet das Projekt viele Jahre ins Stocken. Jetzt wird es auf Grundlage der Pläne von damals realisiert.

Bei den Grünen sorgt das weiterhin für Skepsis: "Wir haben deutlich kritisiert, dass die Planung alt ist, dass das Gesamtbauwerk monströs ist. So würde heute niemand mehr planen. Schön wird das nicht", sagte Jürgen Peters, Fraktionsvorsitzender der Grünen. Man habe trotzdem zugestimmt, "damit es endlich losgeht und es nicht noch mal 15 Jahre dauert."

Bedenken seien aber nach wie vor da. Peters betont, die Situation für Fußgänger und Radfahrer werde sich durch die Unterführung verschlechtern, die dann Umwege in Kauf nehmen müssten. Auch eventuell entstehende Angsträume in der Unterführung seien weiter Thema bei den Osterathern.

Werner Damblon, Fraktionschef der CDU, ist zuversichtlicher: "Über den Baustart bin ich sehr froh", sagte er. "Danach ist Osterath endlich wieder ein Ort, der zusammengehört, wo man nicht die Hälfte der Zeit vor der Schranke steht." Während der gesamten Bauzeit sei natürlich bei einer Baustelle dieser Größenordnung mit Einschränkungen zu rechnen. Kümmern wolle man sich in der kommenden Zeit noch um die äußere Gestaltung des Bauwerks. Nur daran können in Abstimmung der Vertragsbeteiligten noch Änderungen vorgenommen werden.

Die bestehenden Bahnübergänge an der Meerbuscher Straße, der Strümper Straße und am Hoterheideweg werden geschlossen, die Schranken verschwinden. Um auf die andere Seite der Gleise zu kommen, müssen Autos, Fußgänger und Radfahrer unterirdisch die Schienen kreuzen. Der Verkehr aus Meerbuscher- und Strümper Straße wird in einem großen Kreisverkehr unter den Gleisen zusammengeführt.

Dazu werden vier Straßenrampen gebaut, die die Autos in den Kreisverkehr leiten. Fußgänger und Radfahrer erreichen die Unterführung über eine Rampe von der Straße "An der Bundesbahn". Im Bereich des Kreisverkehrs wird es zwei Fußgängerbrücken geben. Auf der Osterather Gleisseite der Meerbuscher Straße wird ein Kreisverkehr entstehen, der den Verkehr aus dem Ortskern zum neugestalteten Bahnhofsvorplatz mit Taxistand und "Kiss-and-Ride"-Vorfahrt führt.

(tak)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort