Meerbusch Badsanierung wird teurer als geplant
Meerbusch · Fast eine halbe Million Euro wird die Badsanierung mehr kosten als zunächst kalkuliert. Der Bürgermeister will das Großprojekt zur Chefsache machen. An Weihnachten 2016 soll die Eröffnung gefeiert werden
Die geplante Sanierung des Büdericher Hallenbades soll nach Informationen unserer Zeitung deutlich teurer werden als zunächst kalkuliert. Statt 5,58 Millionen Euro soll der Radikalumbau von Meerbuschs einzigem Schwimmbad nun fast sechs Millionen Euro kosten — eine Kostensteigerung gegenüber der vor vier Monaten vorgelegten Kalkulation von knapp sieben Prozent. Hintergrund: Im Juli wurde die Honorarordnung für Architekten- und Ingenieurleistungen deutlich angehoben. Die Stadtverwaltung schließt weitere Kostensteigerungen ausdrücklich nicht aus.
Gegen die Stimmen der FDP hatten die Politiker im Sportausschuss die Verwaltung im Mai damit beauftragt, einen Sanierungsplan für das 1966 errichtete Büdericher Hallenbad zu erstellen. Zur Diskussion stand auch ein Neubau. Dessen günstigste Variante wäre zwar rund 80 000 Euro billiger geworden als die Sanierung des Bades — dafür wäre die Ausstattung aber deutlich schmaler ausgefallen. Auf Drei-Meter-Brett, Einzelumkleiden und Warmbadebereich hätten die Meerbuscher verzichten müssen. Eine endgültige Entscheidung über Neubau oder Sanierung verschoben die Politiker. Zunächst sollte die Verwaltung einen Sanierungsplan vorlegen. Das wird Planungsdezernent Just Gérard in der nächsten Ratssitzung am 17. Oktober tun.
Er wird vorschlagen, für die Dauer des Großprojekts einen 19-köpfigen Sonderausschuss "Sanierung Hallenbad" zu bilden. Den Vorsitz soll Bürgermeister Dieter Spindler haben — damit wird die Hallenbadsanierung zur Chefsache.
Rechtlich ist der Sonderausschuss nicht ganz ohne Risiko: Die Satzung der Stadt Meerbusch sieht einen entsprechenden Sonderausschuss mit Entscheidungskompetenzen nicht vor.
Zu Weihnachten 2016 soll das sanierte Bad eröffnet werden. Die Verwaltung kalkuliert mit einer Bauphase von rund 14 Monaten. Sanierungsbeginn wäre demnach erst im vierten Quartal 2015.
Mit ein Grund: Europaweit soll ein geeignetes Architekturbüro gesucht werden — wegen der Höhe des Auftrags muss die Vergabe EU-weit ausgeschrieben werden. Die Verwaltung rät, das Vergabeverfahren mit einem Planungswettbewerb mit mindestens zehn teilnehmenden Büros zu verbinden. So könnten mehrere besonders geeignete Lösungen erarbeitet und zur Beurteilung herangezogen werden.
Auf Einschränkungen während der Sanierungsphase werden sich Meerbuschs Schulen einrichten müssen. Die Verwaltung geht nach aktuellem Stand davon aus, dass alle Meerbuscher Grundschüler ihren Schwimmunterricht in Düsseldorfer und Neusser Bädern erhalten können. Bei den weiterführenden Schulen ist der Schwimmunterricht derzeit nicht gesichert.