Ausstellung Meerbusch Kunst zeigt „Teloy Ponder“

Die Werke der Bildhauer Claudia Mann und Gereon Krebber sind ortsspezifisch an die Mühle und deren Außenbereich angepasst. Eine besondere Ausstellung, die alle Sinne anspricht, versprechen die Veranstalter.

Schwerstarbeit mit dem Mühlstein: Kurator Bernd R. Meyer (l.) mit Bildhauerin Claudia Mann (r.) und Gereon Krebber (2.v.r.). Zwei Mitarbeiter helfen beim Aufstellen des Kunstwerks.

Schwerstarbeit mit dem Mühlstein: Kurator Bernd R. Meyer (l.) mit Bildhauerin Claudia Mann (r.) und Gereon Krebber (2.v.r.). Zwei Mitarbeiter helfen beim Aufstellen des Kunstwerks.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

„Diese Mühle hat einen ganz besonderen Charme“, finden Claudia Mann und Gereon Krebber. Die junge, aufstrebende Bildhauerin und der arrivierte, zeitgenössische Bildhauer mit Professur an der Kunstakademie Düsseldorf haben sich mit den räumlichen Gegebenheiten der Teloy-Mühle intensiv auseinandergesetzt: „Wir haben unsere Arbeiten darauf abgestimmt, sie sollen ortsspezifisch sein.“

Um das ‚Rundrund‘ der Mühle zu nutzen, wurde ein kleiner Parcours erarbeitet: „Hier zeigen wir die unterschiedlichen Formen, mit denen wir als Künstler dem Ausstellungsthema ‚Teloy Ponder‘ entsprechen.“ Die zusätzliche Nutzung des Außengeländes unterstreicht den Anspruch, der an die Präsentationen der Reihe ‚Meerbusch Kunst‘ gestellt wird.

Kulturbeauftragte Miriam Erkens und der Meerbuscher Kurator Bernd R. Meyer fassen zusammen: „Meerbusch Kunst ist nicht auf irgendetwas spezialisiert, wir wollen alle Positionen der Kunst zeigen – das ist der Reiz dieser Reihe. Und besonders diese Ausstellung spricht alle Sinne an.“ Diese Erwartungen werden mit der Bildhauerausstellung und den Werken dieser beiden Künstler ganz und gar erfüllt. Das Staunen beginnt vor dem Mühlen-Eingang. „Der ideale Ort für einen Mühlstein“, erklärt Gereon Krebber (Jahrgang 1973). In der Gießform modelliert und aus Beton gegossen, musste nicht nur beim Aufstellen vor der Mühle Präzisionsarbeit geleistet werden, sondern auch im Atelier: „Das Objekt wiegt eine Tonne und kann gerade noch ohne größeres Equipment bewältigt werden. Trotzdem hat es die Hebebühne nicht mehr geschafft.“ Dem Ausstellungstitel ‚Teloy Ponder‘ entsprechend wurde der Mühlstein in Schräglage – Ponderation als Verteilung des Gewichts – positioniert. „Der Titel gefällt uns. Wir haben einige Arbeiten auf das Thema Gleichgewicht abgestellt,“ sagt Krebber. Er macht auch aus Paketklebeband, Jute, Bauschaum, Folie, Gips, Gelatine und Zuckerguss raumfüllende Objekte.

Claudia Mann (Jahrgang 1982) verwendet unter anderem Holz und Bronze. Oder sie nutzt Faserbeton: „Ich habe einen Abdruck vom Boden des Außenbereichs in Faserbeton abgeformt – die Arbeit ist in der Teloy-Mühle zu sehen.“ Grundsätzlich reflektiert Claudia Mann – sie gewann unter anderem 2015 den Kunstpreis des Lions Clubs Düsseldorf-Meererbusch – über den Ursprung und die Entstehung von Skulpturen. In der Ausstellung aber geht es ihr verstärkt um das Aufrichten. Als Beispiel führt sie die Abformung des mit Spuren gezeichneten Atelierbodens an. Sie richtet das Objekt mit Lamellen auf und formt daraus ein Gefäß: „Dazu gibt es mehrere Beispiele – auch der Einmann-Bunker im Außenbereich ist ein aufgerichtetes Gefäß.“

Claudia Mann und Gereon Krebber stellen nicht zum ersten Mal gemeinsam aus. Sie finden, dass sich ein Teil ihrer Bildhauer-Themen überschneidet und ergänzt. Beide Künstler freuen sich auf den Dialog mit dem Publikum – zur Vernissage am Sonntag, 11 Uhr, oder beim Künstlergespräch am Samstag, 23. März, 16 Uhr.

Ausstellung bis 24. März in der Teloy-Mühle, Kemperallee 10, Mittwoch bis Samstag, 16-19 Uhr, sonn- und feiertags, 11-18 Uhr.

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