Meerbusch Traumjob Fluglotsin

Meerbusch · Wann kam der Wunsch auf, Fluglotsin zu werden?Sarwas Der Wunsch Fluglotsin zu werden, kam bei mir recht früh auf. Über Gespräche mit meinem Vater (er ist Berufsberater), Artikel in der Zeitung und Tage der offenen Tür am Flughafen festigte sich der Wunsch.

 Kerstin Sarwas hat einen der begehrten Ausbildungsplätze zur Fluglotsin erkämpft und lebt jetzt in Wien.

Kerstin Sarwas hat einen der begehrten Ausbildungsplätze zur Fluglotsin erkämpft und lebt jetzt in Wien.

Foto: privat

Wann kam der Wunsch auf, Fluglotsin zu werden? Sarwas Der Wunsch Fluglotsin zu werden, kam bei mir recht früh auf. Über Gespräche mit meinem Vater (er ist Berufsberater), Artikel in der Zeitung und Tage der offenen Tür am Flughafen festigte sich der Wunsch.

Hinzu kommt die Nähe zum Düsseldorfer Flughafen und das Aufwachsen querab der Einflugschneise. Ich konnte von morgens bis abends das Einfliegen und Aufsteigen der verschiedenen Flugzeugtypen beobachten. Mir wurde klar, dass ich mein Leben in der Fliegerwelt verbringen möchte — als Fluglotsin.

Welche Schwierigkeiten gab es auf dem Weg zur Ausbildung?

Sarwas Voraussetzung ist ein gutes Abitur. Das Auswahlverfahren zum Fluglotsen dauert mehrere Tage. Tests, die zum Beispiel in Hamburg (DFS), Maastricht (Eurocontrol) oder Wien (Austro Control) ausgerichtet werden, mit einem besonderen Augenmerk auf Multitasking, Teamwork und Englischkenntnissen. Während dieser Zeit wird man auch unter extremen Stress gesetzt.

Man braucht also gute Nerven, gutes Englisch, mathematisch-naturwissenschaftliches Interesse und sollte sich nie aus der Ruhe bringen lassen. Das Einstellungsverfahren bei der DFS habe ich leider nicht bestanden und habe daraufhin über die Lufthansa eine Ausbildung zur Flugdienstberaterin angefangen. Kurz vor dem Ende bot mir die Eurocontrol in Maastricht an, am Einstellungsverfahren teilzunehmen.

Dieses habe ich bestanden und bei der Eurocontrol die Ausbildung zur Fluglotsin begonnen. Diese beende ich bei der Austro Control in Wien. Die größte Schwierigkeit sind die immer wiederkehrenden Auswahlverfahren und später die Simulatortests. Man steht immer wieder neu vor der Herausforderung, sein Bestes geben zu müssen.

Was hat Ihnen geholfen?

Sarwas Geholfen haben mir die guten Ergebnisse aus den Testreihen, überzeugende Gespräche mit den Psychologen bei den Flugsicherungen, die zwischengeschaltete Ausbildung bei der Lufthansa und, vor allem, der unbändige Wille Fluglotsin werden zu wollen.

Was haben Sie gelernt während Ihrer Ausbildung?

Sarwas Meine Ausbildung begann mit sehr viel Theorie. Alles von: Was ist ein Flugzeug und warum kann es fliegen?, über Wetterkunde, Navigation, Equipment, Air Traffic Management und Luftfahrtrecht bis zu der Struktur des Luftraums und dessen Procedures. Dies steckt in einigen Din-A-4-Ordnern.

Der praktische Teil beginnt am Simulator: Nach und nach lernt man die Arbeit am Radarschirm. Dann kommt das ,On-the-Job Training', das sich aus einem Wechsel zwischen Training im Simulator und in der ACC (Area Control Center), also im Live-Traffic, zusammensetzt. Es geht darum, seine eigenen Fähigkeiten erst im Simulator und dann im Live-Traffic zu verbessern. Insgesamt ist die Ausbildung auf drei bis vier Jahre ausgelegt.

Ist Fluglotse eher ein Männerjob?

Sarwas Nicht wirklich. Der Job ist meiner Meinung nach unabhängig vom Geschlecht. Man muss halt die Auswahlkriterien erfüllen und die Tests bestehen. Unterschiede im Gehalt gibt es keine.

Warum sind Sie gerade in Wien?

Sarwas Wien ist eine wunderschöne Stadt und die Austro Control suchte gerade Fluglotsen für ihre Ausbildung. Also habe ich die Chance für meine letzte Ausbildungsphase ergriffen, mich beworben und nun bin ich im Abschlusstraining.

Welche Beziehung haben Sie noch zu Meerbusch?

Sarwas Meine Eltern und auch noch ein paar Freunde aus der Schulzeit leben in Meerbusch, aber ansonsten ist mein Lebensmittelpunkt Wien geworden.

RP-Redakteurin Heike Schoog zeichnete das Interview auf.

(RP)
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