Meerbusch Auf Inlinern durch die Landschaft

Meerbusch · Inline-Skater fasziniert die Fahrt durch die Natur. Die Mitglieder der Abteilung des TSV Meerbusch sind jeden Sonntag von Bösinghoven aus auf einer 25-Kilometer-Runde unterwegs. Leiter Edo Hodes ist seit 26 Jahren Inline-Skater.

 Auf Skatern durch die Landschaft: Edo Hodes vorneweg, dahinter fahren Elli Santen, Peter Spennes, Franz Josef Kohtes, Norbert Bommer, Reinhard Scheller, Eugen Niksa und Heiko Weber.

Auf Skatern durch die Landschaft: Edo Hodes vorneweg, dahinter fahren Elli Santen, Peter Spennes, Franz Josef Kohtes, Norbert Bommer, Reinhard Scheller, Eugen Niksa und Heiko Weber.

Foto: Jan

Zu Beginn der 90er Jahre ging eine ganze Generation auf die Rolle. Inline-Skates besaß damals jeder sechste Deutsche. Inline-Skating, auch Rollerblading genannt, wurde zu einer Modebewegung. Das ist zwar vorbei, doch einige sind dabei geblieben und fahren immer noch auf den Schuhen mit den vier hintereinanderliegenden Rollen.

Edo Hodes gehörte zu den Allerersten. "Ich war 1990 beruflich in Santa Barbara und Los Angeles unterwegs und sah zum ersten Mal die jungen Leute mit den Inlinern. Ich habe mir auch welche besorgt und sie sofort ausprobiert. Es hat mich sofort fasziniert. Da begann das Fieber und hat nicht mehr aufgehört", sagt der 71-jährige Bösinghovener, der als Ingenieur der Elektrotechnik arbeitete. Aus dem damaligen Trend- und Jugendsport ist heute eine Fitnessbewegung für alle Altersgruppen geworden - auch in Meerbusch, wo Hodes seit sechs Jahren Leiter der Inliner-Abteilung beim TSV Meerbusch ist.

Gegründet worden ist die Gruppe der Inliner im Frühjahr 2005 von Franz-Josef Kohtes - damals noch beim TuS Bösinghoven, dem Vorgängerklub des TSV. Seitdem sind die Sportler mindestens einmal in der Woche auf Feldwegen unterwegs. Jeden Sonntag starten sie um 11 Uhr in Bösinghoven an der Unterführung der Autobahn 57 zu einer Tour. Meistens ist die Strecke etwa 25 Kilometer lang. "Eine unserer Lieblingstouren führt durch die Rheingemeinden zum Rheindeich und dann nach Stratum oder nach Büderich", sagt Hodes.

Das Faszinierende sei die Fahrt durch die Natur. Um die an einem vorbeiziehende Landschaft aber auch wirklich genießen zu können, muss man ein geübter Fahrer sein, der die Abläufe beim Skaten so perfekt automatisiert hat, dass er sich auf das Fahren überhaupt nicht mehr konzentrieren muss.

Neun Frauen und Männer bilden zurzeit den harten Kern der Gruppe des TSV, darunter einige ehemalige Marathonläufer, die wegen körperlicher Probleme nicht mehr so weite Strecken laufen möchten und Inline-Skaten als Alternative zum Joggen sehen. Hodes: "Das Inlineskating eignet sich hervorragend als Ausgleichssport für Läufer."

Skaten habe aus orthopädischer Sicht gegenüber dem Joggen große Vorteile, so Hodes. "Die Gelenke werden geringer belastet, weil man weiche Bewegungen macht. Oberschenkel und Po werden gut trainiert. Das Skaten ist ein nahezu perfektes Ausdauer-Training." Es fördere neben der Ausdauer und körperlichen Fitness das Körpergefühl und den Gleichgewichtssinn. "Und macht einfach unglaublich viel Spaß." Vor allem die Geschwindigkeit setze Glückshormone frei. Die Gruppe ist an den Sonntagen bei trockenem Wetter in einem anspruchsvollen Tempo unterwegs. "Wir bewegen uns wie die Rennradfahrer hintereinander im Windschatten, das ist kraftsparend. Dabei wechseln wir uns bei der Führungsarbeit ab." Gelegenheit zu einem Plausch bleibt während des Fahrens nicht. Dafür dienen die Pausen, die die Sportler schon mal einlegen. Gerne nehmen sie Anfänger mit auf ihre Runde und nehmen in Sachen Tempo dabei Rücksicht. Weil der Energiebedarf bei Skaten gegenüber dem Joggen deutlich geringer ist, können auch die gut einsteigen, die weniger fit sind.

Neben den wöchentlichen Touren haben die Meerbuscher im Frühjahr an den Rollnächten in der Düsseldorfer City teilgenommen, waren schon mal rund um den Baldeneysee unterwegs und bereits zum sechsten Mal im Inlinerparadies Fläming in Brandenburg. Am ersten Tag legten Franz Josef Kohtes, Reinhard Scheller, Eugen Niksa und Edo Hodes dort einen Rundkurs über 90 Kilometer zurück. "Am Wegesrand gab es immer wieder Möglichkeiten, eine kurze Rast zu machen und an den zahlreichen Kirschbäumen zu naschen", so Hodes.

(RP)
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