Ernte auf dem Frenkenhof Saure Stangen mit vielen Pluspunkten

Vitaminreich, kalorienarm, entwässernd und verdauungsfördernd – Rhabarber hat jetzt Hochsaison. Er wächst auch auf Meerbuscher Boden. Familie Frenken baut das Gemüse an und verkauft es im Hofladen.

 Renate Frenken und ihre Tochter Jana ernten zurzeit ihren Rhabarber auf dem Frenkenhof.

Renate Frenken und ihre Tochter Jana ernten zurzeit ihren Rhabarber auf dem Frenkenhof.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Er hat jetzt Hochsaison – der Rhabarber. Kantig, feingerillt, faserig und fleischig, hellgrün bis rötlich gefärbt – so zeigen sich die Stangen des botanisch zum Gemüse zählenden Obstes, wenn sie als Nutzpflanze in Gärten oder auf Äckern wachsen.

Dafür, dass der Rhabarber bereits seit dem 18. Jahrhundert in Europa und speziell im Rheinland als wichtigste Anbauregion bundesweit zu Hause ist, hat er erstaunlich viele Merkmale beibehalten. Die Stangen sind beliebt –, und wer sie als „sauer“ links liegen lässt, kennt die Geheimnisse der Rhabarber-Küche nicht.

Die roten Sorten beispielsweise enthalten weniger Oxalsäure, und grüne Stangen können geschält werden, um einen Teil der Säure zu entfernen. Wichtig aber ist auch die Kombination mit Milchprodukten. „Das macht das Ganze bekömmlicher“, rät Renate Frenken. Sie bewirtschaftet mit ihrem Mann Markus den Frenkenhof am Görgesheider Weg.

Obwohl auf den dazugehörigen Feldern der Spargel dominiert, hat der Landwirt „eine kleine Ecke“, rund 300 Quadratmeter, für den Anbau der beliebten Stangen reserviert. „Was dort wächst, reicht für den Hofladen“, erzählt Markus Frenken. Und er schiebt hinterher: „Der Anbau ist problemlos, es gibt zum Glück wenig Schädlinge, die den Rhabarber mögen.“ Renate Frenken aber zählt sofort die Pluspunkte der Stangen auf: „Sie haben nur wenige Kalorien, dafür viele Vitamine – wie C und K sowie die Mineralstoffe Kalium und Kalzium. Das Gemüse, das wie Obst verarbeitet wird, kann den Blutdruck senken, ist verdauungsanregend und entwässernd. Bei Nierenproblemen allerdings sollte aufgepasst werden.“

Die Osterather Landwirtin weiß, dass eine Rhabarber-Schorle sehr erfrischend schmeckt, das Gemisch aus Rhabarber und Erdbeeren als Marmelade sehr beliebt ist und das Kompott gern zu Eis oder Pudding serviert oder ein herzhaftes Chutney daraus gemacht wird. Sie verrät: „Ich weiß von einigen Kunden, die Rhabarber-Schnaps lieben und ihn selbst ansetzen.“ Und Renate Frenken verrät auch ihr Lieblingsrezept für Rhabarberschnitten mit Crème Fraîche (siehe Info-Kasten). Der Back- und Kochkunst-Kreativität sind da keine Grenzen gesetzt – aber sie sollten jetzt ausgelotet werden. Denn die Ernte im Freiland ist in vollem Gange – bis 24. Juni.

Am Johannistag ist wie beim Spargel schon wieder Schluss mit der Ernte. „Dann müssen sich die Pflanzen auf die Ernte im nächsten Jahr vorbereiten, um im Herbst möglichst viele Reservestoffe in den Wurzelstock einlagern zu können“, so Markus Frenken. Übrigens halten sich frische Rhabarber-Stangen einige Tage im Kühlschrank. Und wer auch nach Ablauf der Saison Lust auf das sauer-vielfältige Gemüse hat, kann es einfrieren – Stangen waschen, putzen und in mundgerechte Stück schneiden.

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