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Meerbusch Artillerie erstmals ohne Pferde

Meerbusch · Die Artillerie Lank-Latum ist verärgert über verschärfte Sicherheitsauflagen. Die sorgen dafür, dass die Kompanie am Sonntag beim Lanker Schützenfest ohne Kaltblüter und Kanonen bei der Parade antreten muss.

 Es war einmal: Die Artillerie beim Umzug zu Pferde – ohne "sachkundige Begleitperson" an der Seite jedes Pferds. Das ist nun nicht mehr erlaubt. Weil sich keine sachkundigen Begleitpersonen fanden, verzichtet die Kompanie morgen auf die Kaltblüter.

Es war einmal: Die Artillerie beim Umzug zu Pferde – ohne "sachkundige Begleitperson" an der Seite jedes Pferds. Das ist nun nicht mehr erlaubt. Weil sich keine sachkundigen Begleitpersonen fanden, verzichtet die Kompanie morgen auf die Kaltblüter.

Foto: Artillerie Lank-Latum

Am Sonntag bei der Parade des Lanker Schützenfestes wird es eine Premiere geben, auf die Klaus Kupp von der Artillerie lieber verzichtet hätte: Erstmals in der Geschichte der Traditionskompanie werden die Schützen ohne Pferde bei der Parade mitziehen. Und damit auch die beiden Kanonen nicht mitführen können. Grund: verschärfte Sicherheitsauflagen.

Beim Pfingstmontags-Umzug des Further Schützenfestes im Norden der Stadt Neuss ging vor drei Jahren das Pferd des Oberst durch, sprang in die Formationen einer Musikkapelle und der kleinsten Marschierer, der Edelknaben. Am Ende waren sechs Verletzte zu beklagen, darunter zwei Kinder. Zwei 18-Jährige hatten die Panik ausgelöst, indem sie das Pferd beschossen.

Das war der Anlass für den Rhein-Kreis Neuss, die Sicherheitsauflagen bei Schützenfesten zu verschärfen. "Beim vergangenen Lanker Schützenfest waren diese neuen Auflagen noch nicht in Kraft", erklärt Wolfgang Trapp vom zuständigen Fachbereich Straßen und Kanäle. Trapp, selbst Schütze, betont: "Wir wollen das Schützenfest nicht kaputtmachen. Die neuen Bestimmungen sind nicht aus unserem Ideenreichtum entstanden, sondern werden ausdrücklich vom Rhein-Kreis Neuss empfohlen — weil Pferde ein Gefährdungspotenzial darstellen." Nicht ohne Grund hätten die Schützen die Fehdeansage vom Alten Markt zum Alten Schulhof verlegt.

Die neuen Auflagen sehen vor, dass jedes Pferd von einer sachkundigen Person begleitet wird. "Wir haben bei der Feuerwehr nachgefragt; acht Feuerwehrleute wären dazu bereit gewesen", berichtet Kupp. "Das hat die Stadt aber nicht akzeptiert." Trapp bestätigt das: "Die Auflagen sehen vor, dass die Person sachkundig sein muss. Das kann zum Beispiel eine Reitbeteiligung sein."

Die Artilleriekompanie fragte daraufhin bei dem Reitstall nach, bei dem sie die acht Kaltblüter ausleiht — und auch bei befreundeten Reitern. "Leider hat sich niemand gefunden, der dafür haften wollte, wenn etwas passiert", berichtet Kupp.

Morgen gibt's also die erste Parade in der Geschichte des Lanker Schützenfestes, bei der die Artillerie ohne Kanonen und ohne Gespanne antritt. Los geht's um 17 Uhr auf der Kemperallee.

Kupp verspricht den Zuschauern eine Überraschung.

(RP/ac)
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