Meerbusch Arbeitstreffen zu Ostara verabredet

Düsseldorf · Osterath steht im Zentrum des politischen Interesses. Nach einer Sondersitzung, die die Gestaltung des ehemaligen Ostara-Geländes unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit untersuchte, übernehmen die Koalitionspartner CDU und Bündnis 90/Die Grünen sowie FDP Großteile der von Diplom-Ingenieur Thomas Baum vorgeschlagenen Möglichkeiten in ihre Gestaltungs-Konzepte.

Im Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung sprachen sich die Mitglieder zwar für ein nachhaltiges Konzept aus. Ein Beschluss wurde nicht gefasst. Streitpunkt ist jedoch weiterhin die Größe des Frischemarkts. Während die Liberalen für einen Markt von unter 800 Quadratmetern Verkaufsfläche plädieren, verfolgt die Koalition einen Bau oberhalb dieser Grenze. Deutlich sichtbar ist die grüne Handschrift. Ökologischer und nachhaltiger Städtebau, der Energie effizient und damit Klima schützend geplant werden soll.

"Die Grünen verlieren ihre Nachhaltigkeit", kritisiert hingegen SPD-Landtagskandidatin und Ratsfrau Nicole Niederdellmann-Siemes die Vorschläge. Denn obwohl das grün-schwarze Bündnis nun einen reduzierteren Parkplatzanteil und damit einen höhere autofreie Fläche vorschlägt, sei allein die Größe der Marktfläche insgesamt alles andere als nachhaltig.

"Nachhaltigkeit wird durch einen kleineren Bau auch nicht besser", kontert Jürgen Peters von den Grünen. So könne zum Beispiel das Dach als Solarfläche genutzt werden. Generell scheint die CDU Tempo machen zu wollen, gab jetzt aber nach und stimmte auf Drängen von Opposition und der Befürwortung des eigenen Bündnispartner zu, ein einmaliges Arbeitstreffen aus Mitgliedern aller Fraktionen plus Investor und IHK zu schaffen, das sich tiefer mit der umweltverträglichen Materie der Gutachten befasst. "Das hätte schon vor zehn Jahren passieren sollen", kritisierte Diplom-Volkswirt Bernd-Martin Koch vom Investor Carat.

Der Opposition bereitet die wirtschaftliche Konsequenz für den Einzelhandel im Stadtkern weiter sorge. "Ein Lippenbekenntnis", nennt daher Klaus Rettig (FDP) den weiteren Antrag "Ortskernentwicklung" von CDU und Grünen, der vorsieht, dass das Zentrum gestärkt und belebt werden soll. Dazu will die Koalition in Zusammenarbeit mit dem Einzelhandel, der Werbegemeinschaft und den Bürgern ein Konzept entwickeln. "Das zeigt nur die Angst, die die CDU selber hat", setzt Rettig nach. "Lauwarm", nennt auch Holger Losse von der SPD den Vorschlag. "Wir machen das, weil wir mit der bisherigen Entwicklung in Osterath unzufrieden sind", entgegnet CDU-Fraktionschef Werner Damblon. Das Thema kommt in den Hauptausschuss.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort