Meerbusch Apsis-Kunst zur Schöpfung

Meerbusch · Christoph Sattler zeigt in der Evangelischen Kirche Osterath Radierungen, die sich den sieben Schöpfungstagen widmen. Morgen ist Vernissage

 Künstler Christoph Sattler mit einem seiner Werke zur Schöpfungsgeschichte.

Künstler Christoph Sattler mit einem seiner Werke zur Schöpfungsgeschichte.

Foto: Ulli Dackweiler

Das Chaos ist noch nicht abgeschlossen. Deshalb zieht sich eine gewisse Chaos-Grundform durch Christoph Sattlers Darstellungen der sieben Schöpfungstage. Er vermittelt per Radierung handwerkliche Kunst und wird mit dieser druckgrafischen Technik dem aktuellen Thema des Projekts "Kunst in der Apsis" der Evangelischen Kirche Osterath an der Alten Poststraße gerecht.

Die "Schöpfung" ist das Thema, das bei dem Industriekaufmann und Unternehmensberater bestens aufgehoben ist. Christoph Sattler, Jahrgang 1932, ist seit 40 Jahren künstlerisch aktiv, legt seit 20 Jahren einen Schwerpunkt unter anderem auf Druckgrafik, Radierung, Holz- und Linolschnitt.

Der Künstler Sattler spricht fast liebevoll von der Tiefdruck-Technik als "Kunst der geplanten Zufälle", beschreibt so den handwerkliches Geschick erforderlichen Vorgang zur Erstellung einer Matrix, einer Druckvorlage: "Jeder Druck ist spannend." Es kommt auf die Tiefe der Ätzung an und auch auf die Farbwahl und -intensität. "Man muss genau hinsehen", rät Sattler dem Kunst-Publikum und erklärt, dass er ursprünglich eine abstrakte Darstellung der Schöpfungsgeschichte im Kopf hatte: "Aber an der bildgewaltigen Sprache der biblischen Erzählung ist diese Idee gescheitert." Jedem Tag ist eine Radierung gewidmet, nur der sechste wird in zwei Blättern dargestellt, einmal die Tierwelt und einmal Adam und Eva. Christoph Sattler entschuldigt sich: "Es war keine Absicht, dass sich die Schlange Eva zuwendet."

Rund ein Jahr lang hat er an dem Zyklus gearbeitet und sich um den letzten Tag besonders viele Gedanken gemacht: "Alles ist gut. Damit wäre ein weißes Blatt aussagekräftig. Aber das ist für eine Ausstellung wenig reizvoll." Also hat Sattler zwei Prägeradierungen erstellt, eine in Blau und eine in Gold. In Osterath ist die Gold-Version zu sehen. In der Kirche dort kann die Genesis-Geschichte in einer ausgelegten Bibel nachgelesen werden.

Und Christoph Sattler zeigt im Nebenraum weitere Beispiele der druckgrafischen Technik: "Ich möchte darstellen, was alles möglich ist."

Die Ausstellung wird morgen um 11.15 Uhr mit einer Einführung von Susanne Böhling eröffnet. Die Schau ist bis 6. Oktober werktags von 9 bis 12 Uhr oder nach Vereinbarung unter Telefon 02159 50442 zu besichtigen.

(mgö)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort