Meerbusch Apsis-Kunst: Wege durch die Natur

Meerbusch · Osterather Künstler Martin Theis zeigt Ölbilder, durch die sich Wege ziehen.

 Stellt im Gemeindezentrum aus: Martin Theis

Stellt im Gemeindezentrum aus: Martin Theis

Foto: Dackweiler

Martin Theis hat bei Erwin Heerich und Peter Kleemann Kunst studiert und eine Ausbildung als Gärtner abgeschlossen. Seit langer Zeit verknüpft der Endfünfziger die Merkmale beider Berufe und Berufungen miteinander und schafft unter anderem Bilder, die in der Reihe "Kunst in der Apsis" im Mehrzweckraum des Gemeindezentrums der Evangelischen Kirche Osterath zu sehen sind.

Dort finden während der Restaurierungsarbeiten der Kirchenfenster auch die Gottesdienste statt. Die sommerlich-üppig anmutende Öl-Malerei des Osterather Künstlers mit Atelier in Schweinheim beschränkt sich lediglich auf den ersten Blick auf ein vordergründiges Landschaftsbild. Ob Ansichten vom Niederrhein, aus anderen deutschen Regionen, England oder Spanien - durch alle Bilder ziehen sich kräftige Farbtöne, wie sie je nach Jahreszeit von der Natur gezeichnet werden. Aber wer genau hinsieht, nimmt die Wege war, die sich in unterschiedlicher Beschaffenheit - mal breit und bequem, mal eng und holprig, mal sich wendend und mal äußerst korrekt - durch das Gelände ziehen. Alle Arten von Wegen tragen zur Individualität einzelner Landschaftsstriche bei, verändern sich je nach Blickwinkel und machen so ihre Verwandtschaft zu dem Wort "bewegen" deutlich. "Man weiß nie, wohin sie führen. Sie schlängeln sich durch die Natur, zäumen Felder oder auch Straßen oder verschwinden im Wald", sagt Martin Theis. Sein Kunstschaffen wird von der Liebe zur Erde, zur Natur geprägt. Für ihn stellt sich die Landschaft wie ein erweiterter Garten dar.

Er kennt die Orte, die er malt, macht auf den Reisen Fotos als Gedächtnisstütze und "baut" die Bilder im Atelier auch aus der Erinnerung heraus zusammen. "Die Farben allerdings entwickeln meist ein Eigenleben", erklärt Theis die durchgängige Intensität der gemalten Vegetation.

Marlies Blauth, Leiterin des Kunst-Projekts, stellt fest: "Die Arbeiten passen gut in einen kirchlichen Raum. Das vorherrschende Grün korrespondiert mit der liturgischen Farbe der feiertagslosen Zeit nach Trinitatis - die ist ebenfalls grün." Zur Vernissage am Sonntag, 11.15 Uhr, spricht Kunsthistoriker Stephan Michaeli.

Ausstellung Bis 21. August, werktags 9 bis 12 Uhr und nach Vereinbarung: Tel. 02159-50442. Evangelische Kirche Osterath, Alte Poststraße 15.

(mgö)
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