Meerbusch Alte Weinschenke: Stadt kritisiert Pläne

Meerbusch · In der Traditionsgaststätte in Lank sollen zwölf Wohnungen sowie wieder eine Gaststätte entstehen. Die Stadt möchte mit dem Investor noch über die zukünftige Nutzung diskutieren. Es geht auch um eine Tiefgaragenzufahrt

 Peter Schotes möchte die Weinschenke umbauen.

Peter Schotes möchte die Weinschenke umbauen.

Foto: Dackweiler, Ulli (ud)

Wann in der Alten Weinschenke in Lank wieder das erste Glas Riesling ausgeschenkt wird, ist ungewiss. Nach einer Ortsbesichtigung durch den Planungsausschuss machte Baudezernent Just Gerard nun im Ausschuss klar, dass die vorgelegten Pläne gründlich überarbeitet werden müssen.

 Wohnen ja – aber es muss noch genug Platz für die Gaststätte bleiben – sagt die Stadt.

Wohnen ja – aber es muss noch genug Platz für die Gaststätte bleiben – sagt die Stadt.

Foto: Ulli Dackweiler

Der Mönchengladbacher Bauunternehmer Peter Schotes plant, in dem Gebäude der Gaststätte zwölf neue Wohnungen zu bauen. Darüber hinaus soll auf dem hinteren Teil des Grundstücks ein Einfamilienhaus entstehen. Bei der Stadt eingereichte erste Vorentwürfe stießen offenbar nicht auf ungeteilte Zustimmung. "Uns geht es darum, das Verhältnis zwischen Wohnen und Gaststätte zu wahren", sagte Gerard nun im Ausschuss. Die Wohnungen dürften in dem denkmalgeschützten Gebäude nicht zu viel Raum einnehmen. Für die Gaststätte sollte ausreichend Platz vorhanden sein, so Gerard weiter. So könne es nicht sein, dass eine Wohnung direkt an die Küche angrenze.

Kritik übte Gerard auch an der Höhe sowie der Dachneigung des geplanten Einfamilienhauses im hinteren Teil. "Da müsste man sich noch mal zusammensetzen", so Gerard. Die Stadtverwaltung überlege auch ernsthaft, ob dort überhaupt Baurecht bestehe. Das müsse man diskutieren und dann noch mal neu vorlegen. Es gehe schließlich um ein beispielhaftes Projekt im geschichtlichen Kontext. Einen Wunsch hat die Stadtverwaltung noch: "Der Saal hatte früher drei große Fenster, es wäre gut, wenn die wieder so hergestellt werden", sagte Gerard.

"Wir warten nun ab, was die Gespräche mit der Stadt ergeben", sagte Ina Schotes gestern auf Anfrage der RP. Ihr Vater — Peter Schotes — trete als Bauträger und nicht als Eigentümer auf. Die Gebäude gehörten immer noch einer Erbengemeinschaft und seien noch nicht an die Familie Schotes verkauft worden. Es habe bereits einen Interessenten für die Gaststätte gegeben, doch ob der noch bei der Stange bleibe, sei fraglich. Unklar sei ihrer Ansicht nach auch noch die Zuwegung für eine geplante Tiefgarage, die teilweise über städtisches Gelände führen müsse. Ursprünglich sollten die neuen Wohnungen im Sommer 2015 bezugsfertig sein.

Der berühmte braune Saal soll für die Öffentlichkeit allerdings nicht mehr zugänglich sein. Dort soll eine Wohnung entstehen, deren Räume durch Wände, die nicht bis zur Decke reichen, aufgeteilt werden. Die Decke bleibt unangetastet und so auch der Saalcharakter erhalten, erklärte Schotes bereits vor einigen Wochen.

(RP)
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