Meerbusch Alte Scheune als neuer Ort der Begegnung

Meerbusch · Mit einem Kunstverein will sich sich die private Kita am Kreutzerhof für alle öffnen. Zudem gibt es ein Nachmittagsgebot für Grundschulkinder

 Eva Klinkhammer (links), Leiterin der Kita am Kreutzerhof, mit Katrin Petri, Erzieherin und Diplom-Kunsttherapeutin.

Eva Klinkhammer (links), Leiterin der Kita am Kreutzerhof, mit Katrin Petri, Erzieherin und Diplom-Kunsttherapeutin.

Foto: Stefan Büntig

An der Necklenbroicher Straße liegt hinter der ersten scharfen Kurve stadtauswärts ein alter Gutshof: der Kreutzerhof. Und obwohl die altehrwürdigen Mauern noch aus den vergangenen Jahrhunderten stammen, tobt dort täglich das Leben. Denn Eva Klinkhammer wandelte den Hof ihrer Familie 1998 in einen privaten Kindergarten um: "Damals starteten wir mit vier Kindern in einem Zimmer unterm Dach", erinnert sich die Kita-Leiterin. Inzwischen sind es zwei große Kindergartengruppen mit Kindern im Alter von zwei bis sechs Jahren, die täglich den Hof mit seinen Winkeln, Verstecken und dem großen Obstgarten erkunden. Gemeinsam wird viel gespielt, aber auch musiziert, gemalt und gebastelt. "Das liegt daran, dass fast alle unsere Erzieherinnen zusätzliche Ausbildungen im Bereich Kunst, Musik und Gestaltung mitbringen", so Klinkhammer.

Aus diesem musisch-kreativen Umfeld heraus stammt die Idee, noch mehr Leben von außen auf den Kreutzerhof zu holen. So hat sich jetzt aus einer Initiative von Eltern, Erzieherinnen und der Schwester Eva Klinkhammers, Dorothee Weiers, der "Kunstkreis Meerbusch/Düsseldorf e.V." gegründet. "Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, Kunst und Kinder gleichermaßen zu fördern", erklärt Klinkhammer. Zum Ort der Begegnung soll dabei die große, alte Scheune auf dem Gelände werden. "Im Vorjahr hatten wir ein gemeinsames Kunstprojekt mit der AWO und waren sehr lange auf der Suche nach einem geeigneten Ausstellungsraum in Büderich", erklärt Katrin Petri, Erzieherin und Diplom-Kunsttherapeutin der Kita.

Mit Hilfe des Vereins soll nun diese Scheune für Lesungen, Theater- und Musikausstellungen ausgebaut werden. Die ersten Projekte für das anstehende Jahr sind bereits in Planung. Gründungsmitglied des Kunstkreises, Gesine Wollburg, hat etwa Kontakte zu einem Schauspieler aufgenommen, der mit den Kindern ein Theaterstück einstudieren will. Patenschaften mit diversen Kultureinrichtungen sowie Ausstellungen sind ebenfalls in Planung. "Die Nähe zu Düsseldorf erlaubt uns, auch dort interessante Partner zu finden", sagt Klinkhammer. "Wir freuen uns auf mehr Öffnung nach außen."

Zu diesem neuen Projekt gesellt sich noch ein weiteres: Ab sofort bietet der Kreutzerhof ein zusätzliches Nachmittagsgebot für Grundschulkinder an. "Wir haben festgestellt, dass die Nachfrage von berufstätigen Eltern auch in diesem Bereich wächst", erklärt Klinkhammer. So entwickelte die gelernte Grundschullehrerin ein Konzept, das Hausaufgabenbetreuung, Lerneinheiten, Freizeitangebote und nachschulische Förderung bis 18.30 Uhr umfasst. "Klavierunterricht, Englisch-Unterricht oder eine Kunst AG können wir mit Hilfe unserer Mitarbeiter ebenfalls anbieten." Wie im Kita-Bereich stehe auch beim Programm für Schulkinder ganzheitliches und handlungsorientiertes Lernen im Vordergrund. Ein Zusatzangebot, das Klinkhammer zu noch mehr beflügelt: "Mein Traum ist es, auf dem Kreutzerhof noch eine eigene Grundschule zu gründen."

(RP)
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