Verkehr in Meerbusch Stadt zeigt Parksündern die gelbe Karte

Meerbusch · Ab 9. November gilt bundesweit der verschärfte Bußgeldkatalog. Parksündern in Meerbusch wird noch eine einwöchige Schonfrist gewährt. Die Aktion „Gelbe Karte“ wirbt für ein partnerschaftliches Miteinander aller Verkehrsteilnehmer.

 Mitten auf dem Radweg geparkt – Verkehrsüberwacher Tibor Zlavic zeigt dem Autofahrer symbolisch die gelbe Karte.

Mitten auf dem Radweg geparkt – Verkehrsüberwacher Tibor Zlavic zeigt dem Autofahrer symbolisch die gelbe Karte.

Foto: RP/Stadt Meerbusch

(RP) Bundesweit tritt am Dienstag, 9. November, der verschärfte Bußgeldkatalog in Kraft. Dennoch gewährt die Stadt Meerbusch Parksündern, die Fuß- oder Radwege blockieren, in zweiter Reihe parken oder Straßenecken zustellen, erst einmal noch eine einwöchige Schonfrist.

Denn im Rahmen der Initiative „Meerbusch radaktiv“ wirbt die Stadt jetzt, im verkehrsreichsten Monat des Jahres, nochmals nachdrücklich für ein partnerschaftliches Miteinander auf Meerbuschs Straßen und Gehwegen, und zwar mit der Aktion „Gelbe Karte“. Darauf weisen ab sofort auch markante Citylight-Plakate in den Wartehäuschen der Bushaltestellen hin.

 So sieht die Karte aus, die Parksünder unterm Scheibenwischer finden.

So sieht die Karte aus, die Parksünder unterm Scheibenwischer finden.

Foto: RP/Stadt Meerbusch

So funktioniert die Aktion: Statt des neuen, deutlich höheren Bußgeldes wird noch bis zum 15. November lediglich eine gelbe Verwarnungskarte, die für „ein faires Miteinander in Meerbusch“ wirbt, unter den Scheibenwischer des falsch geparkten Fahrzeugs geklemmt. Auf der Rückseite kreuzen die Verkehrsüberwacher außerdem das jeweilige Vergehen an.

Das Ordnungsamt und die Stabsstelle Umwelt der Stadtverwaltung arbeiten bei der Aktion „Gelbe Karte“ eng zusammen. „Gerade in der Nähe von Geschäften, Bäckereien oder Banken müssen unsere Verkehrsüberwacher immer wieder Parkvergehen ahnden“, erklärt Arnd Römmler, Abteilungsleiter für Sicherheit und Ordnung. „Für schnelle Erledigungen wird leider noch allzu oft ‚mal eben‘ auf Bürgersteigen oder Radwegen geparkt.“

Römmler betont: „Auf die Verschärfung des Bußgeldkatalogs ist im Vorfeld lange und ausgiebig hingewiesen worden. Die Aktion „Gelbe Karte“ mit der einwöchigen Schonfrist sei eine wohlwollende Geste, „bevor es dann am 16. November ernst und deutlich teurer wird“, kündigt Arnd Römmler an.

Mit dem verschärften bundesweiten Bußgeldkatalog, der am 9. November in Kraft tritt, werden vermeintliche „Kavaliersdelikte“ deutlich schmerzhafter fürs Portemonnaie als bisher: Waren für das Auto abstellen im Halte- oder Parkverbot bislang 15 Euro fällig, schlagen jetzt 25 Euro zu Buche. Steht der Wagen länger als eine Stunde dort, sind 40 Euro fällig. Geht mit dem mehr als einstündigen Falschparken obendrein eine Behinderung Dritter einher, sind 50 Euro zu zahlen.

Wer rücksichtslos auf Gehwegen, Radwegen oder Seitenstreifen parkt, muss statt bisher 20 Euro nun 55 Euro zahlen. Behindert oder gefährdet der Falschparker dabei obendrein andere Verkehrsteilnehmer, steigt das Bußgeld auf 70 bzw. 80 Euro. Zusätzlich ist ein Punkt in der Verkehrssünderkartei in Flensburg fällig.

Für Dana Frey, die als Leiterin der Stabsstelle Umwelt die Meerbuscher Fahrrad-Initiative betreut, passt der verschärfte Bußgeldkatalog gut zu den Bemühungen der Stadt, das Radfahren in Meerbusch dauerhaft sicherer und damit attraktiver zu machen. „Wird auf Radwegen geparkt, müssen Radfahrer zwangsläufig auf die Straße ausweichen. Das kann sehr gefährlich werden.“ Gleiches gelte auch für Fußgänger, Rollstuhlfahrer oder Eltern mit Kinderwagen, die den Bürgersteig nicht mehr passieren können, weil ein Fahrzeug im Weg steht. Die Aktionswoche soll jedoch keinesfalls ein Freibrief für Parksünder sein. Bei „bekannten, notorischen Wiederholungstätern“, bei massiver Behinderung oder Gefährdung durchs Falschparken drückt das Ordnungsamt auch im Rahmen der Aktionswoche kein Auge zu, betont Römmler. „In diesen Fällen führt am Protokoll kein Weg vorbei.“ 

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