Grüner Pfeil sorgt für Stau Ärger über Linksabbiegerampel in Büderich

Meerbusch · Ein grüner Pfeil für Autofahrer, die von der Moerser Straße in die Dorfstraße abbiegen wollen, sorgt auf der Düsseldorfer Straße für noch mehr Stau als ohnehin schon üblich. Die Verkehrsplaner haben das Problem erkannt.

 Weil Verkehrsteilnehmer, die von der Moerser Straße in die Dorfstraße abbiegen wollen, derzeit lange Grün haben, staut sich der Verkehr in der Gegenrichtung. Besonders schlimm ist die Situation am Nachmittag.

Weil Verkehrsteilnehmer, die von der Moerser Straße in die Dorfstraße abbiegen wollen, derzeit lange Grün haben, staut sich der Verkehr in der Gegenrichtung. Besonders schlimm ist die Situation am Nachmittag.

Foto: Christian Albustin

18.000 bis 25.000 Autos fahren jeden Tag durch Meerbusch - das sind mehr als auf mancher Autobahn. Innerorts ist der Weg durch Büderich, über die Düsseldorfer und die Moerser Straße, ganz klar die Strecke mit dem größten Staupotenzial. Problem und Lösungsansatz zugleich ist und bleibt dabei die Ampelschaltung.

Mehrfach schon war die grüne Welle Thema, immer wieder hat die Politik einen besseren Verkehrsfluss eingeklagt. Im April vergangenen Jahres wurde die Ampelanlage Düsseldorfer Straße/Anton-Holtz-Straße temporär abgeschaltet - das ist eine jener Ampeln, an denen Autofahrer häufig halten müssen. Die Testphase dauerte zwei Monate, brachte aber nichts, weil Fußgänger und Fahrradfahrer kaum noch über die Straße kamen. Im Juni ging die Ampel deshalb wieder in Normalbetrieb. Die Ampelschaltung an der Landesstraße zu optimieren ist jetzt der Plan, doch die Umsetzung sorgt erneut für Ärger. Diesmal ist ein grüner Pfeil für Verkehrsteilnehmer, die von der Moerser Straße in die Dorfstraße abbiegen wollen, das Hauptproblem.

Zur Erklärung: Auf Anordnung der Stadt Meerbusch hat Straßen NRW in den vergangenen Wochen nach und nach ein neues Programm mit längeren Umlaufzeiten auf elf Ampeln entlang der Staustrecke aufspielen lassen. "Die Idee dahinter ist es, der Hauptachse mehr Grün zu geben, weil es sich dort in der Regel stärker zurückstaut", erklärt Daniel Hartenstein, Abteilungsleiter Straßenbau- und betrieb, ÖPNV, Straßenreinigung und örtliche Straßenverkehrsbehörde bei der Stadt Meerbusch.

In der Konsequenz haben Verkehrsteilnehmer dort jetzt zehn Sekunden länger Grün, wer von einer Nebenstraße kommt, muss zehn Sekunden länger warten. "Weil die Ampeln unterschiedliche Hersteller haben, konnte das neue Programm nicht auf alle elf Ampeln gleichzeitig aufgespielt werden", sagt Hartenstein. "Das hat in den vergangenen Wochen an der ein oder anderen Stelle zu Problemen geführt, weil die Ampeln nicht aufeinander abgestimmt waren."

Besonders groß ist der Ärger an der Linksabbiegerampel an der Dorfstraße. Diese, so beschweren sich unter anderem mehrere Leser unserer Zeitung, stehe so lange auf Grün, dass sich in der Gegenrichtung der Verkehr teils über einen Kilometer bis hinter die Kreuzung Poststraße staut. "Diese Ampel ist falsch geschaltet", sagt auch Werner Damblon. Der CDU-Parteichef muss dort mehrmals am Tag mit dem Auto vorbei. "Morgens fließt der Verkehr zwar deutlich besser ab", sagt er. "Dafür umso schlechter am Nachmittag."

Bei der Stadt ist die Kritik mittlerweile angekommen. "Wir haben erkannt, dass es Nachbesserungsbedarf gibt und überlegen, den grünen Pfeil für die Linksabbieger nur noch zu bestimmten Zeiten zu schalten - morgens zum Beispiel, wenn viel Verkehr in die Dorfstraße einfließen muss", sagt Hartenstein. "Wir klären das derzeit mit Straßen NRW ab." Für die übrigen zehn Ampeln bleibe es bei einer Testphase von etwa sechs Monaten. "Danach sehen wir weiter. Sicher ist: Als Verkehrsplaner können wir immer nur Kompromisse eingehen."

(RP)
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