Meerbusch Abschied von Meerbuschs Förderschule

Meerbusch · Mit einem Fest haben sich Schüler und Lehrer von der Raphael-Schule verabschiedet. Seit gestern existiert die Förderschule nicht mehr. Die Stadt spart rund 180 000 Euro pro Jahr ein. Das Gebäude wird zur Kita umfunktioniert

 Nahmen Abschied: Schulamtsleiter Detlef Krügel, Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und Schulleiter Armin Hellmich (v.l.) mit ehemaligen Schülern.

Nahmen Abschied: Schulamtsleiter Detlef Krügel, Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und Schulleiter Armin Hellmich (v.l.) mit ehemaligen Schülern.

Foto: Dackweiler, Ulli (ud)

Gestern ist eine Ära zu Ende gegangen: Die Raphael-Förderschule in Strümp wurde nach mehr als 20 Jahren aufgelöst. Auf Meerbuscher Stadtgebiet gibt es damit keine Förderschule mehr. Die bisherigen Schüler der Einrichtung werden künftig die Martinus-Förderschule in Kaarst besuchen oder im Rahmen der Inklusion im Mataré-Gymnasium, in der Maria-Montessori-Gesamtschule oder in den Grundschulen unterrichtet. Die Förderschule wurde zuletzt nur noch dank einer Sondergenehmigung betrieben. Sie hatte rund 80 Schüler. Die Mindestgröße für Förderschulen liegt bei 144 Schülern.

Finanziell ist die Schließung für die Stadt Meerbuch ein Gewinn: Als Aufwandspositionen entfallen Schülerfahrtkosten mit jährlich rund 58 000 Euro, Lernmittel und Ergänzung der Einrichtung für rund 11 000 Euro und der Anteil für die offene Ganztagsbetreuung von rund 30 000 Euro, des weiteren Kosten für Versicherung, Betriebskosten und Kosten der baulichen Unterhaltung von rund 83 500. "Damit führt der gemeinsame Betrieb der Förderschule in der Trägerschaft des Rhein-Kreises Neuss nicht nur zur Sicherstellung der Beschulung von Schülern mit Förderbedarf, sondern auch zu einer Haushaltsentlastung von jährlich rund 182 500 Euro", heißt es von Seiten der Verwaltung.

Mit einem Fest samt Feuerwerk hatten sich Schüler und Lehrer am Donnerstagabend von ihrer Schule verabschiedet. "Wir hatten noch viel an dieser Schule vor", sagte der ganz in schwarz gekleidete Schulleiter Armin Hellmich. Er zeigte sich erfreut, dass das besondere Schulangebot der Raphael-Schule in Kaarst fortgeführt werde. Ausdrücklich dankte der Schulleiter zahlreichen Vereinen, die die Arbeit der Schule durch Spenden unterstützt hatten, darunter der Rotary Club und die Soroptimisten. Landrat Hans-Jürgen Petrauschke kam ebenfalls zu dem Abschiedsfest und hieß die Förderschüler an ihrer neuen Schule in Kaarst willkommen. Der Rhein-Kreis Neuss war Träger der Raphael-Schule, ist auch Träger der Martinus-Grundschule in Kaarst. Schüler führten Theaterstücke auf, es gab Musik und diverse Ansprachen.

Als die Stadt Meerbusch im September vergangenen Jahres die Schließungsabsicht publik machte, reagierten viele Eltern von Förderschülern bestürzt. "Für die Kinder ist der Schulwechsel ein Angstfaktor", erklärte damals der Schulpflegschaftsvorsitzende Martin Wißmann. Um den zur Martinusschule nach Kaarst wechselnden Schülern mehr Sicherheit zu geben, werden die Strümper Schüler dort auf bekannte Lehrer treffen.

Ungeklärt ist noch das Schicksal von Schulhund Smilla. Seine Besitzerin unterrichtete an der Raphael-Förderschule; sie wird im neuen Schuljahr Förderschüler in einer integrativen Gruppe am Mataré-Gymnasium betreuen. Dort allerdings ist kein Platz für einen Schulhund.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort