Parkgebühren auf dem Dr.-Franz-Schütz-Platz Ab sofort werden Knöllchen geschrieben

Seit gestern wird Parken ohne gültigen Parkschein auf dem Dr.-Franz-Schütz-Platz mit einem Bußgeld geahndet. Trotz zweiwöchiger Karenzzeit und zahlreich verteilten Info-Zetteln, parken einige Meerbuscher weiterhin mit Parkscheibe.

 Seit Montag werden Parkverstöße auf dem Dr.-Franz-Schütz-Platz geahndet. Gabriele Schade vom Ordnungsamt verteilt nun keine Info-Zettel mehr, sondern Strafzettel.

Seit Montag werden Parkverstöße auf dem Dr.-Franz-Schütz-Platz geahndet. Gabriele Schade vom Ordnungsamt verteilt nun keine Info-Zettel mehr, sondern Strafzettel.

Foto: RP/Anna Steinhaus

Die Schonfrist für die Meerbuscher ist vorbei. Exakt zwei Wochen, nachdem die neuen Parkautomaten „enthüllt“ und in Betrieb genommen worden sind, klemmen auf den Frontscheiben der geparkten Autos nun keine Info-Zettel mehr, sondern die ersten Knöllchen. Seit 10.30 Uhr ist Politesse Gabriele Schade auf dem Dr.-Franz-Schütz-Platz im Einsatz. In knapp anderthalb Stunden hat sie bereits 18 Strafzettel verteilt. Das Bußgeld, das verhängt wird, fängt bei zehn Euro an und staffelt sich mit längerer Parkdauer. Der Höchstpreis fürs Parken ohne Ticket beläuft sich auf 30 Euro für drei Stunden.

Gerade im vorderen Teil des Parkplatzes sei die Zahlungsmoral sehr schlecht, sagt Schade. Viele der Parkenden versuchen immer noch, mit einer Parkscheibe der Zahlungspflicht zu entgehen. „Und es gibt immer wieder Leute, die einen ansprechen, die dann einen Automaten suchen. Viele fangen aber auch an zu diskutieren“, erzählt die Politesse. „Natürlich gebe ich den Leuten auch erst einmal Zeit, um ein Parkticket zu ziehen.“ Parkende ohne Schein werden darum zunächst nur vorgemerkt. Aber wer nach fünf Minuten immer noch kein Ticket vorweisen kann, muss ein Bußgeld zahlen. Wer die Parkscheibe in der Frontscheibe platziert, bekommt direkt einen Strafzettel. Schließlich lege so ein Verhalten die Vermutung nahe, dass gar nicht die Absicht bestehe ein Ticket zu ziehen, so Schade.

 Uwe Voith versucht vergeblich, mit der Kreditkarte sein Ticket zu bezahlen. Doch der Automat vor der Stadtbibliothek akzeptiert die Karte nicht.

Uwe Voith versucht vergeblich, mit der Kreditkarte sein Ticket zu bezahlen. Doch der Automat vor der Stadtbibliothek akzeptiert die Karte nicht.

Foto: RP/Anna Steinhaus

Doch ein großer Teil der Parkenden ist bereit, die Gebühren zu zahlen – trotz des einen oder anderen Hindernisses: „Der nimmt meine Karte einfach nicht an“, sagt Uwe Voith entnervt. Er ist auf dem Weg zu einem Arzttermin in Büderich. Er probiert es ein zweites, ein drittes Mal. Es klappt nicht. Fatima Ayadi, die hinter ihm wartet, kann mit etwas Kleingeld aushelfen. Auch sie hat einen Termin in Büderich. Sie sorgt sich darum, dass sie es mit den Erledigungen zeitlich nicht schafft und sie trotz des Parktickets ein Bußgeld zahlen muss. „Ein Wettlauf gegen die Zeit“ sei das dann, findet Ayadi. Vor dem Automaten an der Stadtbibliothek hat sich mittlerweile eine kleine Schlange gebildet. „Der Parkautomat da drüben funktioniert nämlich nicht“, erklärt die 29-Jährige Ayadi. „Außer Betrieb“ steht auf dem Display des Gerätes vorm Bürgerbüro. Ist einer der nagelneuen Automaten bereits nach zwei Wochen kaputt? „Nein, der muss nur geleert werden“, erklärt Politesse Schade. Seit Freitag sei der Automat voll und habe schlichtweg keine Kapazitäten für Hartgeld mehr frei. Doch die zuständige Firma sei bereits informiert.

 Tatsächlich war an Tag Eins nach Ende der Karenzzeit weniger los auf dem Platz im Büdericher Zentrum als sonst an einem Montagvormittag.

Tatsächlich war an Tag Eins nach Ende der Karenzzeit weniger los auf dem Platz im Büdericher Zentrum als sonst an einem Montagvormittag.

Foto: RP/Anna Steinhaus

Die Stimmung bezüglich der Gebühren bleibt unverändert: „Nicht gut“ finden die meisten Meerbuscher die neue Regelung weiterhin. Seit der Bau- und Umweltausschuss den Beschluss im November 2017 nach langen Diskussionen fasste, gab es viel Gegenwind aus der Bevölkerung. Allen voran vom Einzelhandel, der sich um Umsatzeinbußen sorgte und von den Anwohnern in den Nebenstraßen, die sich übergangen fühlten.

Ihre Befürchtungen scheinen sich am ersten Tag zu bestätigen. In den Nebenstraßen rund um den Dr.-Franz-Schütz-Platz stehen mehr Autos als gewöhnlich. Denn Zahlungsunwillige weichen kurzerhand auf andere, kostenfreie Parkmöglichkeiten in anderen Straßen aus. Auch Gabriele Schade findet, dass weniger los ist als sonst an einem Vormittag unter der Woche. „Gerade im hinteren Bereich sind weniger Parkende als sonst“, merkt sie an.

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