Meerbusch 4686 Meilen durch die USA

Meerbusch · 16 Nationalparks, sieben Staaten, drei Männer: Rüdiger Menk, Wolfgang Klein und Volker Schmidt sind mit dem Motorrad durch Nordamerika gefahren. Für das Trio aus Osterath, Lank-Latum und Ulm steht fest, dass es nicht die letzte gemeinsame Tour auf heißen Öfen war.

Nostalgietrip auf der Route 66
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Nostalgietrip auf der Route 66

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Foto: Christiane Oelrich/gms

Steak mit Pommes und Bohnen erklärten Wolfgang Klein, Rüdiger Menk und Volker Schmidt knapp vier Wochen lang zu ihrem Leibgericht. Und auch sonst waren sich die Freunde einig: "Über 4686 Meilen durch sieben US-Staaten und 16 Nationalparks zu düsen ist einfach ein tolles Gefühl."

Rüdiger Menk toppt das Ganze: "Ich habe mir einen Lebenstraum erfüllt." Er schwärmt von dem Gefühl der Unabhängigkeit und der Weite. Für ihn war es die erste Tour durch die Staaten: "Die Route hatten wir festgelegt, aber keine Unterkunft vorgebucht. Wir wollten uns treiben lassen."

Das gelang dem Trio perfekt. Gleich nach der Ankunft aus Old-Germany in Las Vegas schwangen sich der Lank-Latumer, der Osterather Wolfgang Klein und Volker Schmidt aus Ulm im Spätsommer vergangenen Jahres auf die Harleys und ab ging's bei Temperaturen um 54 Grad Celsius in der Wüste Richtung Norden bis wenige Kilometer vor die Grenze Kanadas. Dabei fahren sie durch winzige Ortschaften und Indianerdörfer, begegnen Büffeln oder Bären und staunen über die Natur in den National Parks Nevadas, Arizonas, Colorados, Wyomings, Montanas oder Utahs. Das Gefühl, im Grand Canyon plötzlich am 1800 Meter tiefen Abgrund zu stehen, wird für den nicht schwindelfreien Rüdiger Menk unvergessen bleiben: "Das ist unglaublich."

Zurück in Las Vegas tauschten die Abenteurer das Motorrad gegen ein Cabrio

Wie winzig ein Hubschrauber aussieht, der sich in dem "riesenhaften Gebiet" bewegt, hat Wolfgang Klein in einem 45-minütigen Video festgehalten. "Das ist 'a pighome production'", sagt Klein, der im Osterather Ortsteil Schweinheim lebt, lachend. Er hat auch etliche der Emotionen eingefangen, die das Trio begleitet haben — den Übermut, die Glücksgefühle, das Armehochreißen, das "Affengeil" und die Gespräche mit der Dorf-Bevölkerung. "Wir saßen mit einem Sheriff am Tisch, der einen Riesen-Pickup fuhr und stellten fest, dass viele der Leute dort irgendwie deutsche Wurzeln haben", erzählt Rüdiger Menk. Er schwärmt auch von dem Gefühl, auf den Harleys zu sitzen: "Das ist Kult und am coolsten in Amerika." Dabei sei "nicht ein Birnchen" kaputt gegangen, und die Verbundenheit werde unterwegs mit dem Victory-Zeichen bekräftigt: "Egal, ob das ein Zahnarzt oder ein Hilfsarbeiter ist."

Zurück in Las Vegas tauschten die Abenteurer das Motorrad gegen ein Cabrio ein und fuhren damit offen über den "Strip". Vorher aber gab's noch eine kleine Schrecksekunde. Am Bankautomaten wurde die Pin-Nummer der Kreditkarte verlangt. Aber die wusste niemand. "Wir haben einfach die Meerbuscher Postleitzahl eingegeben und bekamen unsere Dollars", sagt Rüdiger Menk lachend.

Er ist mit Wolfgang Klein auch durch das Engagement für das von ihnen initiierte "giving-day-project" zur Unterstützung von Kindern in Südostasien verbunden. Er ist ziemlich sicher, dass das nicht die letzte gemeinsame Tour auf heißen Öfen war.

(RP/rl)
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