Meerbusch 30 verletzte Schüler in Osterath

Meerbusch · Im Foyer der Realschule ist am Montag vermutlich Reizgas ausgetreten, das bei Schülern Atemwegs- und Augenbeschwerden ausgelöst hat. Die Mädchen und Jungen wurden in Krankenhäuser gebracht, die Ursache steht noch nicht fest.

 Insgesamt wurden 30 Schüler in umliegende Krankenhäuser nach Krefeld, Düsseldorf und Neuss gebracht.

Insgesamt wurden 30 Schüler in umliegende Krankenhäuser nach Krefeld, Düsseldorf und Neuss gebracht.

Foto: U. Dackweiler

Es war gerade große Pause an der Städtischen Realschule Osterath, als plötzlich einige Schüler im Foyer der Schule anfingen, zu husten und über Augenreizungen und Kopfschmerzen klagten. "Wir haben die Schüler dann nach draußen geleitet, wo sich zuerst der Schulsanitätsdienst gekümmert hat", berichtet Schulleiter Burkhard Wahner. Dann habe man den Rettungsdienst gerufen, der mit Notärzten und Rettungsassistenten zur Stelle war. Über die Leitstelle des Kreises wurde die Feuerwehr Düsseldorf zur Unterstützung bei einem Massenanfall von Verletzten angefordert. Insgesamt wurden 30 Schüler durch die Augen- und Atemwegsreizungen leicht verletzt.

Die Kinder und Jugendlichen wurden in umliegende Krankenhäuser in Neuss, Krefeld und Düsseldorf gebracht. Eine Panik sei in der Schule nicht ausgebrochen, sagt Wahner. "Einige Kinder waren zwar sehr aufgeregt, die große Masse hat davon aber sowieso kaum etwas mitbekommen." Der Vorfall werde jetzt auch vonseiten der Schule untersucht: "Wir wollen zwar die Ruhe bewahren und nicht herumspekulieren, aber natürlich herausfinden, was genau passiert ist", so der Schulleiter. Auch die Polizei ermittelt, bis Montagabend lagen jedoch keine neuen Erkenntnisse vor.

 Die Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr wurden am Montag um kurz nach elf Uhr zur Realschule nach Osterath gerufen. Dort hatten Schüler über Atemwegsreizungen und Kopfschmerzen geklagt.

Die Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr wurden am Montag um kurz nach elf Uhr zur Realschule nach Osterath gerufen. Dort hatten Schüler über Atemwegsreizungen und Kopfschmerzen geklagt.

Foto: Dackweiler Ulli

Bei den Realschülern ist die Aufregung dennoch groß. So berichtet eine Schülerin, die das Ganze aus dem Fenster ihres Klassenraums beobachtet hatte, von gleich zehn Krankenwagen, die angerückt seien. "Quatsch, das waren nur fünf", hält ein anderer dagegen. Er habe aus dem Kunstraum heraus beobachtet, wie die vor allem jüngeren Schüler auf dem Schulhof behandelt wurden. "Die haben sich alle die Augen gerieben und gehustet", erzählt er und seine Mitschülerin ergänzt: "Ein Mädchen ist auch in Ohnmacht gefallen."

Die Schüler vermuten, dass ein Schüler im Foyer in der Pause mit Pfefferspray hantiert hat. "Unfassbar dumm", wie einer von ihnen sagt. Dass Reizgas die Beschwerden bei den Schülern ausgelöst hat, ist auch für die Polizei vorstellbar, wie Sprecherin Daniela Dässel bestätigt: "Die Kriminalpolizei hält es für durchaus denkbar, dass hier mit einem Reizgas wie Pfefferspray hantiert wurde und ermittelt unter anderem wegen Körperverletzung. Ob fahrlässig oder nicht, muss dann noch geklärt werden."

Der Schulbetrieb lief indes normal weiter, wie Schulleiter Wahner berichtet: "Die Feuerwehr hat in dem betroffenen Bereich Messungen angestellt und keine bedenklichen Werte festgestellt, so dass der Unterricht normal weiterlaufen konnte." Eine Tatsache, die die Schüler wundert, wie eine Schülerin sagt: "Ich hätte erwartet, dass wir nach einem solchen Vorfall freibekommen - das hat auch unsere Lehrerin so gesagt."

(RP)
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