Moers Vandalismus: Friedhofs-WC bleibt gesperrt

Moers · Auf der Damentoilette am Meerbecker Friedhof haben Unbekannte so sehr gewütet, dass die Anlage jetzt unbenutzbar ist. Rund 12.000 kostet das Beheben von Vandalismusschäden in diesem Jahr.

 Das WC-Haus auf dem Friedhof Meerbeck wurde stark beschädigt.

Das WC-Haus auf dem Friedhof Meerbeck wurde stark beschädigt.

Foto: Dieker, Klaus (kdi)

Manchmal machen Menschen Dinge kaputt – einfach so um des Kaputtmachens willen, ohne Sinn und erkennbaren Grund. Warum so etwas immer häufiger auf Friedhöfen, also Orten der Trauer und des Gedenkens, geschieht, kann auch Herbert Hornung nicht erklären. „Fakt ist aber: Vandalismus kommt immer wieder vor“, sagt der Enni-Unternehmenssprecher. „Abgerissene und absichtlich mit Papier verstopfte Toiletten und Waschbecken in den sanitären Anlagen, beschmierte Wände und zerschlagene Fenster – haben wir alles schon gehabt.“

Neun Friedhöfe betreibt die die Enni Stadt & Service (Enni) auf Moerser Stadtgebiet. Der Friedhof in Vinn läuft aktuell aus. Auf dem Friedhof in Meerbeck haben Unbekannte in der vergangenen Woche zum wiederholten Mal die Räume der Damentoilette verwüstet. „Dieses Mal haben sie dabei so gewütet, dass die Anlage auf Dauer unbenutzbar ist“, sagt Friedhofsmeister Karl-Heinz Koelen.

Fest steht auch: Die Schäden, die jedes Jahr durch Vandalismus entstehen, summieren sich. „2016 waren es 10.000 Euro, die wir für die Reparatur auf den Moerser Friedhöfen bezahlen mussten“, sagt Hornung. „2017 lag die Summe bei 7500 Euro und 2018 werden wir wohl bei rund 12.000 Euro landen.“

Eine Möglichkeit, die Zerstörungen komplett in den Griff zu bekommen, gab es bislang nicht. „Unsere Mitarbeiter sind jetzt verstärkt auf den Friedhöfen unterwegs und sprechen Menschen dort auch an.“

Auf dem Meerbecker Friedhof sperrt die Enni die WC-Räume, die wegen ihrer nicht einsehbaren Lage als Treffpunkt beliebt sind, bereits seit zwei Jahren in den Abendstunden ab. „Das hält die Vandalen jedoch leider nicht von ihren Untaten ab“, bedauert Koelen. Die sanitären Anlagen für Damen müssten deshalb nun dauerhaft geschlossen werden. Stattdessen steht jetzt – wie bereits auf dem Friedhof in Schwafheim – die bisherige Herrentoilette vorübergehend als Unisex-Toilette für alle Besucher des Friedhofs zur Verfügung.

„Im Rahmen des politisch beschlossenen Friedhofkonzepts ist für den Friedhof Meerbeck der Neubau einer behindertengerechten Unisextoilette geplant“, sagt Hornung. Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude soll einen kompletten Facelift erhalten, die Toiletten werden in den Gebäudetrakt der Trauerhalle verlegt – in einen geschützteren Raum. „Läuft alles nach Plan, setzen wir die Maßnahme im kommenden Jahr um“, verspricht Enni-Vorstand Lutz Hormes.

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