Leverkusen Zutritt nur für Mädchen

Leverkusen · Vor 20 Jahren wurde in Opladen der Mädchentreff MABUKA eröffnet. Ein offenes Angebot, das sich an den Lebenswünschen und Bedürfnissen von Mädchen orientiert und ihnen einen geschützten Raum bietet.

QUETTINGEN In 20 Jahren hat sich viel verändert. Tanja Babar, die 1989 zu den ersten Besucherinnen des Mädchentreffs MABUKA gehörte, ist längst erwachsen und hat eine siebenjährige Tochter. Die sah sich am Freitag schon mal genau in den Räumen um. Wenn sie acht wird, ist auch sie alt genug, die städtische Einrichtung zu besuchen. Seit der Treff im Dezember 2000 an die Kolberger Straße in Quettingen umgezogen ist, konnte das Eintrittsalter von zehn auf acht Jahre gesenkt werden, denn hier hat man so viel Platz, dass er auch dem Bewegungsdrang der Jüngeren gerecht wird.

Internet statt Nähmaschine

Es gibt unterschiedliche Räume für verschiedene Angebote und Bedürfnisse und dazu einen großen Garten, der sich zum Toben und Relaxen eignet. Gestern war dort neben einer Hüpfburg der Würstchengrill in Betrieb. Denn man feierte das 20-Jährige des Mädchentreffs. "Wir hoffen ja, dass wir mal einen Ehemaligentreff zusammen bekommen", sagt Tanja Babar, die kurz nach Festbeginn immerhin schon drei Mädels von damals gefunden hatte. "Es war eine schöne Zeit", schwärmt sie in der Erinnerung an 89, als der Mädchentreff im Opladener Künstlerbunker Karlstraße startete. Daher der Name MABUKA, Und es war anders.

Nähkurse waren damals der Renner beim offenen Angebot, das mal ausschließlich für Mädchen reserviert war. "Wir holen auch heute hin und wieder die Nähmaschine raus", erzählt Leiterin Antje Winterscheid. Aber das Echo ist vergleichsweise bescheiden. Im Jahre 20 nach der Gründung heißt das beliebteste Gerät Computer, und da wird vornehmlich im Internet gesurft. "Wir haben den Zugang sehr beschränkt, und das kontrolliere ich jeden Tag", sagt Mitarbeiterin Petra Berg, die genau auf Jugendschutz achtet. Außerdem darf jedes Mädchen nur eine halbe Stunde ans Gerät, dann wird abgegeben. "Die sollen ja keine viereckigen Augen bekommen", sagt Berg lachend und zieht mit der Kamera weiter, um alle Ereignisse des Geburtstagsfestes einzufangen. Den Beauty-Salon etwa, wo ganze Trauben von Mädchen den Schminktisch umlagern und darauf warten, auch selbst verschönert zu werden. Oder die Kreativen beim Bedrucken von T-Shirts und Herstellen von Handpuppen als Socken. Auch Besucherinnen sind unterwegs, um Bilder und Interviews einzufangen.

Eine Abordnung des Frauenrings, der den Mädchentreff schon seit Jahren unterstützt, übergab am Nachmittag eine Spende über 300 Euro für die Arbeit.

(RP)
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