Leverkusen Zum Wählen ab ins Wohnzimmer

Leverkusen · In den beiden Wahllokalen am Overfeldweg in Bürrig und in der Neuenhausgasse in Edelrath lief gestern die Landtagswahl NRW recht schleppend an. Am frühen Nachmittag hatten rund 40 beziehungsweise 30 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben.

 Wählen im Wohnzimmer: 519 Wahlberechtigte in Edelrath waren gestern dazu aufgerufen, in Wohnzimmeratmosphäre (l.) ihre Stimme abzugeben. Im Wahllokal am Overfeldweg In Bürrig versüßten sich die Wahlhelferinnen gestern mit Plätzchen, Pralinen und Nasch-Gemüse den Tag.

Wählen im Wohnzimmer: 519 Wahlberechtigte in Edelrath waren gestern dazu aufgerufen, in Wohnzimmeratmosphäre (l.) ihre Stimme abzugeben. Im Wahllokal am Overfeldweg In Bürrig versüßten sich die Wahlhelferinnen gestern mit Plätzchen, Pralinen und Nasch-Gemüse den Tag.

Foto: Uwe Miserius

Wer kann schon seine Stimme bei der Landtagswahl in einem Wohnzimmer abgeben? Bei den Edelrather, die in der Neuenhausgasse 55 über die Zusammensetzung des neuen Landtages in Düsseldorf mitbestimmen, funktioniert das so. Gestern um 13.10 Uhr: "Es ist noch recht ruhig bei uns", sagt Johannes-Peter Fabrizius, der mit seiner Frau Sybille in ihrem Haus das Wohnzimmer als Wahllokal 234 zur Verfügung stellt. "Zurzeit haben rund 40 Prozent der insgesamt 519 Wahlberechtigten abgestimmt", sagt Heidrun Maul, Wahlvorstand im Wohnzimmer-Wahllokal. Sehen lassen könne sich die Zahl der Briefwähler. Maul: "Das sind immerhin 94."

Wie kommt es aber dazu, dass die Wahl in einem Privathaus stattfindet? "Das ist ganz einfach", erzählt Johannes-Peter Fabrizius. In der Umgebung gebe es keinen größeren Saal und auch kein Sportlerheim, in dem gewählt werden könne. "Deshalb stellen wir schon seit einigen Jahren unser Wohnzimmer für Wahlen zur Verfügung." Das Wohnzimmer ist für diesen einen Tag in die Garage ausgelagert worden. "Das sei ganz schnell gegangen, sagt Sybille Fabrizius, die gemeinsam mit ihrem Mann als Beisitzer im Wahlgremium fungiert. "Wir arbeiten immer in der selben Besetzung", erläutert Wahlvorstand Heidrun Maul freudig. Mit ihr und dem Ehepaar Fabrizius sind das noch Hildegard Koll und Sigrid Kleinbrink. Das Geständnis: "Wir haben auch noch viel Spaß dabei."

Für leckere Verpflegung gesorgt

Für Verpflegung ist gesorgt. "Wenn jemand Hunger oder Durst hat, braucht er nur in die Küche zu gehen", betont das Ehepaar Fabrizius. Das Wahllokal schließt um 18 Uhr. "Wir hoffen, dass wir mit dem Auszählen eine halbe Stunde später fertig sind", sagt Heidrun Maul zuversichtlich. Im Wahlbezirk 171 im EVL-Gebäude am Overfeldweg in Bürrig haben bis circa 13 Uhr etwa 350 Wähler ihre Stimme abgeben. Das sei rund ein Drittel aller Wahlberechtigten, berichtet Wahlvorstand Barbara Kuczmann. Eine Überraschung erlebt Beisitzerin Gabriele Hoffmann. Ihre Kinder Nora und Tim haben ihr zum Muttertag Süßigkeiten ins Wahllokal gebracht.

Hunger leiden müssen aber alle sieben Mitglieder des Wahlgremiums nicht. Sie haben sich reichlich Verpflegung mitgebracht. Auf einem großen Tisch warten unter anderem Plätzchen, Pralinen, Tomaten und Mohrrüben auf ihren Verzehr. Dazu gibt's Saft und zu den Süßen Sachen auch Kaffee. Lecker!

Wahlzettel zur Spedition

"Bisher ist alles reibungslos gelaufen", sagt Barbara Kuczmann, für die der Arbeitstag um sieben Uhr begonnen hat. "Ich musste erst noch die Wahlunterlagen bei der Spedition Vogt abholen. "Wenn wir ausgezählt haben, werden wir die Wahlzettel wieder dorthin bringen. Dann werden sie ins Rathaus transportiert." Wann Feierabend im Wahllokal ist? "Wir hoffen gegen 20 Uhr, sagt Barbara Kuczmann.

(RP)
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