Leverkusen Zum Firmenjubiläum fördert Bayer 150 Ehrenamtsprojekte der Mitarbeiter

Leverkusen · Vielleicht hat Herbert Scholz vor mehr als 60 Jahren gedacht, als er in der Schule in Wolfenbüttel lernen musste, Bücher einzubinden: "Das brauch' ich nie wieder." Heute denkt der 78-Jährige dies: "Wie gut, dass ich das gelernt habe." Denn Scholz ist Schatzmeister des Fördervereins Rheindorfer Stadtteil-Bücherei. Und da hat er es nicht nur mit dem Kassenbuch zu tun, sondern mit Literatur-Patienten, die einen neuen Einband oder sonst eine Reparatur brauchen.

 Ehrte gestern ehrenamtlich engagierte Mitarbeiter und Pensionäre aus Leverkusen und Krefeld-Uerdingen: Bayers Arbeitsdirektor Michael König (r.).

Ehrte gestern ehrenamtlich engagierte Mitarbeiter und Pensionäre aus Leverkusen und Krefeld-Uerdingen: Bayers Arbeitsdirektor Michael König (r.).

Foto: UM

Vor 17 Jahren stellte die Stadt die Bücherei ein. Seitdem kümmert sich der Förderverein – auch darum, dass Geld für die Aufgabe hereinkommt. Scholz ist Bayer-Pensionär und folgte dem Aufruf des Unternehmens, das anlässlich des 150-jährigen Firmenbestehens die besten 150 Ehrenamtsprojekte von Bayer-Mitarbeitern und Pensionären auszeichnen wollte. Mit bis zu 5000 Euro pro Projekt.

Die Rheindorfer Bücherei schaffte vom projektbezogenen Fördergeld unter anderem Bücherboxen für Klassenzimmer der Rheindorfer Grundschulen an, "damit die Kinder in der Pause zu einem Buch greifen können", sagt Scholz. Er fügt eine schlichte Erklärung für sein Ehrenamt an: "Ich habe Zeit, und ich finde, wenn andere Stadtteile eine Bücherei haben können, dann auch Rheindorf."

So viel Engagement ist Thimo Schmitt-Lord, zuständig für Bayers Stiftungs- und Spendenwesen, nur recht. Innovationskraft, Authentizität und das eigene Eingebundensein waren Kriterien, mit denen Bayer im Wettbewerb die 660 Bewerbungen aus mehr als 50 Ländern bewertete.

Von den 150 Gewinner-Projekten sind sieben von Mitarbeitern in Leverkusen. Zwei davon sind Projekte in Afrika, fünf in Leverkusen. Oder wie Bayer-Arbeitsdirektor und Vorstand der Bayer Cares Foundation, Michael König, formuliert: "Sie schließen Lücken in der Gesellschaft, die anders nicht geschlossen werden." Arnd Weyers (Kirchenkreis Leverkusen) ermöglicht mit dem Geld etwa Mikrokredite für Frauen in Tansania. Silvia Wüstenberg initiierte in Hitdorf einen Schulgarten für Kinder der Hans-Christian-Andersen-Schule und der Katholischen Kita.

Angela Lockhoff ermöglich bei der KulturDrehscheibe schwächer Gestellten den Zugang zu Kultur. Saskia Rühmer engagiert sich bei der Organisation "ArbeiterKind". Bayer dankt den Ehrenamtlern mit einer Urkunde. Vielleicht hängt die von Scholz bald in der Bücherei.

(RP)
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