Leverkusen Zu wenig Parkplätze am S-Bahnhof Rheindorf

Leverkusen · Aus Not stellen Bahnnutzer ihre Autos in Rheindorf auch am Feldrand ab. Dort verteilt die Stadt aber "Knöllchen". Ein Autofahrer fordert jetzt mehr Stellplätze.

 Autofahrer haben es schwer, am S-Bahnhof Rheindorf einen Parkplatz zu finden, um von dort mit dem Zug weiterzufahren.

Autofahrer haben es schwer, am S-Bahnhof Rheindorf einen Parkplatz zu finden, um von dort mit dem Zug weiterzufahren.

Foto: Ralph Matzerath

Der Langenfelder Klaus Groß ist wütend: Vor einiger Zeit hat er am S-Bahnhof in Rheindorf einen Strafzettel bekommen und sollte zehn Euro für Falschparken bezahlen. Der Betrag als solcher regt ihn gar nicht mal besonders auf, wohl aber die Bedingungen, unter denen er entstanden ist. "Es geht nicht um zehn Euro, sondern darum, dass hier zu wenige Parkplätze vorhanden sind." Im Umfeld hätten an Feldwegen und auf Grünflächen rund zehn weitere Autos geparkt. "Hier lohnt sich das Abkassieren. Auch diese Halter haben eine ,Knolle' bekommen", berichtet Groß von seinen Erfahrungen in Leverkusen.

Dabei wollte er an diesem Tag besonders pünktlich an der S-Bahnstation sein, um den Zug wegen eines wichtigen Arzttermins in Köln auf keinen Fall zu verpassen. "Ich habe mit der Situation, dass es keine Parkplätze gibt, schlichtweg nicht gerechnet", erzählt er. In seiner Not habe er sein Auto deshalb neben die anderen Fahrzeuge an den Feldrand gestellt.

Gegen den Strafzettel hat er bei der Stadt Leverkusen später Einspruch eingelegt, der allerdings abgelehnt wurde. Im Nachhinein, so berichtet er, habe die Stadt sogar neue Schilder aufgestellt, die das Parken auf dem Seiten- und Grünstreifen nun untersagen. "Ich habe deshalb auch den Leverkusener Oberbürgermeister Uwe Richrath angeschrieben, was der Bürger in solch einer Situation seiner Meinung nach machen soll. Aber er hat bisher nicht geantwortet", sagt der Rentner.

"Anscheinend hat man nur im Fachbereich Verkehr mitbekommen, dass hier kassiert werden kann. Wer aber weiß in anderen Fachbereichen, dass es dringend notwendig ist, hier weiteren Parkraum zu schaffen?", fragt er. Die Stadt Langenfeld habe am S-Bahnhof am Katzberg weitere Parkplätze geschaffen und dafür Subventionsmittel vom Land Nordrhein-Westfalen abgerufen. Das habe er in einer Ratssitzung erfahren. "Warum werden in Leverkusen diese Missstände nicht geändert?", fragt sich der Langenfelder. Wenn man die Bürger für den öffentlichen Personennahverkehr begeistern wolle, könne man nicht nur abkassieren, sondern müsse auch investieren.

Die Stadtverwaltung hat auf Nachfrage unserer Redaktion angekündigt, dass heute oder morgen über das Problem beraten wird.

(RP)
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