Köln/Leverkusen Zoll beschlagnahmt Handys für knapp 1,6 Millionen Euro

Köln/Leverkusen · Luxus-Uhren, Textilien edle Füllfederhalter, ja sogar Rasierklingen und elektrische Zahnbürstenköpfe – es gibt so gut wie nichts, das Produktpiraten nicht versuchen, auf den deutschen Markt zu schmuggeln. Allein im vergangenen Jahr beschlagnahmte das Hauptzollamt Köln für seinen Zuständigkeitsbereich Waren im Wert von rund 3,7 Millionen Euro.

 Allein Handys wurden für knapp 1,6 Millionen Euro aus dem Verkehr gezogen.

Allein Handys wurden für knapp 1,6 Millionen Euro aus dem Verkehr gezogen.

Foto: Thomas Dahl

Luxus-Uhren, Textilien edle Füllfederhalter, ja sogar Rasierklingen und elektrische Zahnbürstenköpfe — es gibt so gut wie nichts, das Produktpiraten nicht versuchen, auf den deutschen Markt zu schmuggeln. Allein im vergangenen Jahr beschlagnahmte das Hauptzollamt Köln für seinen Zuständigkeitsbereich Waren im Wert von rund 3,7 Millionen Euro.

Das sind 20 Prozent mehr als im Vorjahr. In fast 80 Prozent der Fälle stammten die gefälschten Markenartikel aus China oder Hongkong. Allein Handys wurden für knapp 1,6 Millionen Euro aus dem Verkehr gezogen.

Besonders beliebt: Elektronik-Produkte wie etwa das iPad von Apple oder auch das iPhone. Bei der Jahresbilanz, die die Behörde am Dienstagmorgen vorstellte, ging es aber nicht nur um die "Qualität" der Piraten-Produkte, sondern auch um die Menge der Waren, die die Zollbeamten am Flughafen Köln-Bonn unter die Lupe nehmen.

Nachdem das Logistikunternehmen Federal Express (FedEx) seine Zentrale für Deutschland und Osteuropa im vergangenen Jahr von Frankfurt nach Köln verlegt habe, sei das Kontroll-Aufkommen enorm angestiegen, hieß es. "Mit gut 1,8 Millionen Zollabfertigungen von Waren zum freien Verkehr" wurden fast 80 Prozent mehr in diesem Bereich abgefertigt, als noch 2009", sagte Franz Suchy, Leiter der Flughafen-Zollbehörde.

Doch auch die übrigen Zahlen, die Zollamts-Leiter Jürgen Krebs und seine Kollegen präsentierten, sind aussagekräftig:

Rauschgift: Acht Kilo Kokain und Heroin, 42 Kilogramm Haschisch und Marihuana sowie mehr als drei Kilo Amphetamine beschlagnahmten den Zollbeamten.

Zigaretten: Fast neun Millionen Zigaretten wurden sichergestellt, davon in einem einzigen Fall 8,5 Millionen in einem Container.

Schwarzarbeit: Auch hier arbeitete der Zoll erfolgreich. Mehr als 12500 Personen wurden bei Kontrollen befragt und 1600 Arbeitgeber überprüft. Ergebnis: Fast 2500 Ermittlungsverfahren, die zu Geldbußen von mehr als 1,4 Millionen Euro führten. 2009 lag die Zahl noch bei 1,1 Millionen.

Zum Thema Produktpiraten hatte die Kölner Zollbehörde zum Abschluss übrigens noch eine Überraschung parat: Vor ihrem Hauptsitz an der Stolberger Straße walzten Mitarbeiter mehr als 1000 gefäschte Handys und i-pods platt. "Plagiate vernichten jedes Jahr Zehntausende von Arbeitsplätzen" sagte Behördenschef Krebs. Da war die Handy-Vernichtung sozusagen eine kleine symbolische Rache.

(RP)
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