Leverkusen Wupsi baut weiter Personal ab

Leverkusen · Die Kraftverkehr Wupper Sieg AG ist zuversichtlich, die im Leverkusener Stadtrat beschlossenen Einsparungen im ÖPNV zu erreichen. Dazu sollen Bereitschaftsdienste optimiert werden und – ohne Kündigung – Stellen wegfallen.

Eigentlich war es ja eine gute Nachricht, die Marc Kretkowski, Vorstand der Kraftverkehr Wupper-Sieg AG, aus der Sitzung des Leverkusener Stadtrats in der vergangenen Woche erreichte. Die Wupsi muss nicht mehr alleine jene 160 000 Euro schultern, die die Stadt beim Öffentlichen Personennahverkehr ab dem kommenden Jahr einsparen soll. Eine entsprechende Vorlage der Verwaltung, die unter anderem Ausdünnungen bei den Buslinien vorsah, wurde auf Antrag der SPD in der Sitzung umformuliert: Nunmehr soll Leverkusen generell 160 000 Euro pro Jahr im ÖPNV sparen – das heißt, nicht nur die Wupsi, sondern auch die privaten Vollunternehmen wie Wiedenhoff oder Hüttebräucker müssen ihr Scherflein beitragen. Diesen Beschluss hatte der Stadtrat am Ende einstimmig getroffen.

"Gerechtere Verteilung"

Dass weiter gespart werden muss, steht allerdings außer Frage, denn das hatte die Kölner Bezirksregierung den Leverkusener Finanzverantwortlichen auferlegt. Aber Kretkowski freut sich darüber, dass es den Unternehmen nun freigestellt wird, wie und wo sie den Sparhebel ansetzen. "Kürzungen bei unseren Leistungen führen immer automatisch zu Mindereinnahmen, weil dann Kunden abwandern", sagt der Wupsi-Chef. Deshalb habe er sich gegen den Vorstoß, im Liniennetz einzusparen, auch gewehrt, unter anderem viele Gespräche geführt. "Um durch Leistungskürzungen auf 160 000 Euro zu kommen, hätten wir – die zu erwartenden Mindereinnahmen eingerechnet – in Wahrheit für 320 000 Euro sparen müssen", rechnet Kretkowski vor. Jetzt, wo die Politik offen lasse, wie die Summe zustande kommen soll, ist der Wupsi-Vorstand optimistisch, "dass wir wie schon in den vergangenen Jahren unsere Hausaufgaben gut machen werden".

So erwägt die Wupsi-Führung zurzeit unter anderem, den Bereitschaftsdienst zu optimieren. "Die Leute von unserer Fahrerreserve beispielsweise könnten, während sie sich bereithalten, um für kranke oder andere ausgefallene Kollegen einzuspringen, in der Werkstatt eingesetzt werden", sagt Kretkowski. Auch weiterer Stellenabbau sei vorgesehen, allerdings ohne Kündigungen. "Einige Kollegen gehen in Ruhestand", sagt Kretkowski, auch Altersteilzeit sei möglich. "Wir werden unser Ziel erreichen", versichert Kretkowski, warnt aber davor, dem ÖPNV-Unternehmen immer mehr Lasten aufzubürden: "Irgendwann ist Schluss."

Leverkusens Finanzdezernent Rainer Häusler versichert, die Stadt werde der Wupsi bei ihren Sparanstrengungen nicht reinreden, sondern "stocknüchternes Controlling" betreiben. Heißt: Hauptsache, das Geld fließt in die Kasse.

(RP)
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