Leverkusen Würstchen, Kartoffelsalat, herrliches Bühnenprogramm

Leverkusen · Wenn Kartoffelsalat und Würstchen auf den Tisch kommen, ist in vielen Familien Weihnachten. So war es auch, als Jan-Gregor Kremp und Arthur Horvath zur dritten "Leverkusener Weihnacht" eingeladen hatten. Als Vorspeise gab es Kürbissuppe, zum Hauptgang wurde Unterhaltung serviert und als Zwischengang das bereits erwähnte bodenständige Gericht. Während sich die Protagonisten mit ihren Begleitern wechselweise auf der Scala-Bühne präsentierten, erhielten hunderte Besucher im ausverkauften Theater eine gute Gelegenheit, im vorweihnachtlichen Stress bewusst innezuhalten, sich entspannt zurückzulehnen und das wertvolle Geschenk "Zeit" zu genießen. Die Künstler schenkten ihnen quasi Zeit zum Lachen, Zeit für Stille und Einkehr.

Mit dem Hauptdarsteller aus der ZDF-Krimiserie "Der Alte" kam in diesem Jahr erstmals dessen Ehefrau Johanna Gastdorf auf die Bühne. Zur Eröffnung lasen sie gemeinsam "Die Himmelsreise" aus Hanns-Dieter Hüschs Geschichten zwischen Himmel und Erde. Darin fragt die Frau ihren Mann, ob er alles dabei habe für seinen Aufenthalt im Himmel. Und gibt ihm den Rat, er solle seine Texte ordentlich sprechen, schließlich sei er von Gott als Vorlesekünstler engagiert.

"Als Vorlesekunstphilosoph", verbessert der Mann. Er solle jedenfalls gut auf sich aufpassen, kontert sie, schließlich sei er der erste Deutsche, den er lebend in den Himmel kommen lasse. Abschließend versprechen sich beide ein Wiedersehen, dann seien sie alles, was sie sind: alt und glücklich.

Unterbrochen durch musikalische Zwischenspiele mit Kremp am Klavier und Olaf Weiden an Saxofon und Flöte, bot Gastdorf Weiteres. Mal sprach sie ein Liebesgedicht, mal erzählte sie eine Geschichte vom Käfer, der den Mond heiraten will. "Verstehen muss man das nicht", resümierte Gastdorf, "nur wissen, dass die Liebe lebt."

Besonders köstlich war die Szene, als Gastdorf zum Loriot-Klassiker in die Rolle der streitbaren Berta schlüpfte, während sich ihr Gatte in Hermann verwandelte und beide höchst anschaulich das typische Aneinander-Vorbei-Reden zwischen Mann und Frau demonstrierten.

Bereits zum zweiten Mal auf der Bühne war der Sohn des Schauspielerpaares, Leo Kremp. Er beeindruckte mit einer Reimrede. Der Singer-Songwriter Horvath trug in der ersten Hälfte mit einigen Liedern und seiner Band zum weiteren Gelingen des Abends bei.

(gkf)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort