Corona-Krise Traumhochzeit mit Mundschutz

Leverkusen · In der Coronakrise ist beim Heiraten Kreativität gefragt, wie Wolfgang Behr beweist.

 Karola und Wolfgang Behr vor dem US-Oldtimer, mit dem sie nach dem Ja-Wort zu Schloss Morsbroich gefahren sind.

Karola und Wolfgang Behr vor dem US-Oldtimer, mit dem sie nach dem Ja-Wort zu Schloss Morsbroich gefahren sind.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

(dora) Alles war perfekt geplant. Das Ja-Wort im Standesamt, dann ein opulentes Essen mit Verwandtschaft und Freunden, eine zünftige Party und später eine Reise nach Ko Samui, eine thailändische Insel. Doch dann kam Corona – und machte alle schönen Pläne von Wolfgang und Karola Behr zunichte. Die Alternative: Standesamt mit Schutzmaske, dann zu Hause in frisch getrauter Zweisamkeit ein paar Bier auf der Couch?

Für den 54-Jährigen undenkbar. „Als wir gemerkt haben, dass unsere Hochzeitspläne nach und nach baden gingen, waren wir sehr frustriert“, sagt Behr, der im Gegensatz zu seiner Gemahlin wegen Corona auf seinen Junggesellenabschied verzichten musste. Also hat er ein alternatives Programm zusammengestellt, das dem besonderen Tag würdig ist. Zwar musste das Ja-Wort im Standesamt mit Mundschutz und ohne Trauzeugen stattfinden, doch es wartete bereits ein US-amerikanischer Oldtimer – ein Pontiac Chieftain aus dem Jahre 1953 – vor der Tür, um die Frischvermählten zum Hof des Schlosses Morsbroich zu bringen. Dort wartete eine Sängerin, die für das Paar im Auto sang, während einige Gäste, natürlich mit Sicherheitsabstand, den Auftritt ebenfalls erleben konnten. Der weitläufige Schlosshof macht es möglich.

 Standbeamtin Anne Neuhausen trennt vom Brautpaar im Trauzimmer ein Spuckschutz. Alle drei tragen zudem Mundschutz.

Standbeamtin Anne Neuhausen trennt vom Brautpaar im Trauzimmer ein Spuckschutz. Alle drei tragen zudem Mundschutz.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Anschließend ging es nach Rheindorf, wo Behrs Vater im Pflegeheim der Awo lebt – ausgestattet mit Kölsch, um sich zumindest aus der Ferne zuprosten zu können. „Wie Romeo und Julia unter dem Balkon“, sagt Behr. Am Nachmittag folgte zumindest ein bisschen thailändischer Genuss: Das Restaurant „Der kleine Muck“, bekannt für deutsch-thailändische Küche, belieferte das Paar zu Hause.

Doch damit nicht genug: Als Erinnerung an den besonderen Tag wurden noch eine Palme statt eines Apfelbaums gepflanzt – und die Kollegen der Sparkasse besucht, wo beide arbeiten. Nach weiteren Überraschungen klang der Tag zu Hause mit kaltem Bier der Marke „Corona“ und 50 Helium-Ballons in Herzform aus.

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