Die Woche in Leverkusen Drei Männer mit Mut

Leverkusen · Corona wird noch eine Weile bleiben. Die Zahlen steigen weiter an. Das Virus bleibt gefährlich. Und doch muss die Rückkehr zur Normalität das Ziel bleiben. Drei Männer zeigen Wege, doch sie haben es noch schwer.

Besondere Zeiten brauchen zweierlei: Besonnenheit, aber auch Mut. Ein besonders Mutiger ist Herbert Reul. Das hat der NRW-Innenminister aus Leichlingen schon oft bewiesen. Kaum im Amt, legte er sich  mit jenen an, die seine vielen Amtsvorgänger so lange in Ruhe gelassen hatten. Clans etwa. Razzien und akribische Ermittlungsverfahren haben die Familien, die teilweise schon viele Jahre in Deutschland leben, verunsichert. Sie wissen nun: Der Rechtsstaat  schaut nicht mehr weg. Mutig ist sicher auch Reuls Wunsch, die Fußballstadien wieder für Zuschauer öffnen zu wollen. Gerade jetzt, wo die Infektionszahlen wieder deutlich steigen. Der Düsseldorfer Oberbürgermeister Geisel hatte mit seinem Konzert-Vorstoß mit 13.000 Zuschauern viel Kritik eingesteckt und sich den Vorwurf des wahlkampfbedingten Übermuts eingehandelt. Reul will viel bescheidener mit 5000 (bei einem Fassungsvermögen von 50.000) beginnen. Ja, es wäre vielleicht ein Anfang.

Mutig ist auch Werner Nolden. Dem Opladener  Veranstaltungsprofi ist nicht viel geblieben. „Kölner Lichter“ und „Bierbörse“ mussten abgesagt werden, also richtete Nolden am Wupperufer einen „Sommergarten“. Ein Anfang auch dort.

So weit ist Fabian Stiens noch nicht gekommen. Seine Versuche, in Leverkusen ein Autokino auf die Beine zu stellen, sind gescheitert. Entmutigen ließ er sich nicht. Der zweite  Anlauf mit Vorschlägen für das Schloss und eine Kabarettreihe im Neulandpark zerschellten zunächst an Terminproblemen im Bauamt: Urlaubszeit!

Ja, die Seuche bleibt gefährlich und Übermut nutzt niemandem. Doch bleibt es dabei: Eine schrittweise Rückkehr zur Normalität muss das Ziel blieben. Das ist nicht nur im Interesse von Eventmanagern, sondern von uns allen, weil wir soziale Wesen sind.         

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