Brutaler Vorfall in Leverkusen-Küppersteg Hund beißt drei Kängurus in Wildpark tot

Leverkusen · Ein Tierpfleger musste am Donnerstagmorgen einen Schock verdauen: Im Wildpark Reuschenberg fand er im Stall der Benett-Kängurus ein Tier tot vor. Die übrigen beiden entdeckte er wenig später draußen im Gehege schon halb von Schnee bedeckt.

 Zwei der drei Benettkängurus, die erst im September 2018 in den Leverkusener Wildpark eingezogen sind.

Zwei der drei Benettkängurus, die erst im September 2018 in den Leverkusener Wildpark eingezogen sind.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Markus Michalewicz informierte seine Chefin, Sabine Honnef. „Auch sie war wirklich geschockt“, erzählt der Tierpfleger später. Das Entsetzen ist ihm anzumerken. Denn Molly, Wolly und Elly, die drei kleinen Bennett-Kängurus, sind keines natürlichen Todes gestorben. „Ein Hund hat die Tiere totgebissen“, sagt Michalewicz.

Das Team des Wildparks begab sich am Morgen auf Spurensuche. „Dank des Schnees waren die Abdrücke des Hundes eindeutig zu erkennen.“ Dass es einer der Wölfe gewesen sein könnte, die mittlerweile auch in NRW wieder heimisch sind, sei wegen der Spuren im Schnee ausgeschlossen.

Sie geben auch Aufschluss darüber, was sich in der Nacht zugetragen haben muss. „Wir können genau sehen, wo der Hund in den Park reingelaufen ist. Er hat ziemlich gezielt das Känguru-Gehege angesteuert, ist dort wohl über den Zaun gesprungen und hat dort unsere drei Kängurus gejagt“, erzählt der Tierpfleger. Molly, Wolly und Elly seien vor Schreck aus dem Gehege geflüchtet, der Hund hinterher. Er habe die Tiere durch den ganzen Park gehetzt. Die drei kleinen Kängurus suchten wieder ihr Gehege auf, „da fühlen sie sich sicher, das kennen sie“, berichtet Michalewicz. Der Hund sei ihnen dorthin gefolgt und habe sie dort erwischt und dann totgebissen.

Am Tag danach ist die Stimmung im Tierpark gedrückt. Die Kadaver der drei Kängurus, die erst im September vergangenen Jahres ihr Gehege im Wildpark bezogen, werden jetzt „zur Sektion“ geschickt. Vielleicht ließen sich so weitere Details, etwa Näheres zum Speichel des Hundes, herausfinden, ergänzt der Tierpfleger.

Das Team des Wildparks hat am Morgen jeden Gassigeher, der seinen Hund in der Nähe des Wildparks unangeleint laufen ließ, angesprochen und auf die Anleinpflicht hingewiesen. Teilweise seien die Mitarbeiter von den Hundehaltern angepöbelt worden.

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