GGS Opladen Wildbienen bekommen ein neues Zuhause

Die Schüler an der GGS Opladen haben jetzt neue Nachbarn bekommen. Unterstützt werden sie tatkräftig vom Naturgut Ophoven.

 Jörg Meyer und Christoph Hoppe vom Naturgut Ophoven haben das große Bienenhotel gemeinsam mit den Grundschülern aufgestellt.

Jörg Meyer und Christoph Hoppe vom Naturgut Ophoven haben das große Bienenhotel gemeinsam mit den Grundschülern aufgestellt.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Eigentlich hatte sich Nicole Friederichs ein schönes Projekt für den Ganztagsunterricht der OGS der GGS Opladen ausgedacht. Anlässlich des Projekts „Insekten“ wollte sie mit den Schülern mit Lupengläsern in die Natur, um Insekten näher zu betrachten. „Aber dann haben wir nur eine Biene gefunden und Feuerkäfer. Mehr gab es nicht zu sehen“, sagt sie enttäuscht und verweist auf ihre Kindheit, in der sie die Insektenvielfalt noch entdecken konnte. Maikäfer, Regenwürmer oder Ameisen wurden jetzt nicht mehr gesichtet.

Die enttäuschten Gesichter der Pänz wollte sie so nicht stehen lassen. Schnell kam es zur Kooperation mit dem Naturgut Ophoven, das gemeinsam mit Schülern der Klasse 3/4b ein Insektenhotel im Schulgarten installierte. 1,60 Meter hoch und 1,20 Meter breit misst der neue Kasten und bietet nun besonders für Wildbienen viel Raum und die Möglichkeit für die Kinder, diese gut zu beobachten.

Laut Christoph Hoppe vom Naturgut ist die Lage bei Wildbienen dramatisch. Bereits mehr als die Hälfte der 565 Wildbienenarten seien in Deutschland bedroht oder bereits ausgestorben. Dabei seien sie durch ihre fleißige Blütenbestäubung verantwortlich für einen großen Teil der biologischen Vielfalt und wichtiger Bestandteil von Nahrungsnetzen und unserer Nahrungsmittelproduktion. „Die Zahlen belegen das eindrucksvoll“, warnt Ute Rommeswinkel vom Naturgut: „Zwischen 1989 und 2013 ist die Insektenbiomasse in einem Schutzgebiet in der Nähe von Krefeld um 75 Prozent gesunken. Kein Wunder, dass wir in Leverkusen nur noch wenige Arten beobachten können.“

Den Schülern macht das Projekt richtig viel Spaß. „Wir haben erst die Metallfüße im boden mit Zement verankert. Da mussten wir uns beeilen, weil dieser schnell trocknet“, erzählt Louis. Seine achtjährige Schulkameradin Nicole hofft auf baldigen Einzug der Wildbienen. „Mein Lieblingstier ist der Gepard“, sagt sie. „Der ist zwar schnell, aber leider zu groß, der passt da nicht rein. Aber Wildbienen sind auch gut.“

Das Insektenhotel wird nachhaltig gebaut. „Die Baumbusstäbe, die je eine bestimmte Länge haben müssen, damit sich die Wildbienen dort auch hineinbegeben, sind aus dem Kölner Zoo“, sagt Jörg Meyer. Die Abfallreste könnten gut für Insektenhotels verwendet werden. „Wildbienen ist mittlerweile ein Thema, dass in das Bewusstsein der Menschen immer mehr ankommt“, erzählt Ute Rommeswinkel. Das sei toll, aber gleichzeitig gebe es Insekten, die auch Aufmerksamkeit bräuchten.

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