Leverkusen Wie ein schöner Traum
Leverkusen · Für 50 Kinder und Jugendliche aus der Ballettschule von Trixi Schüttler war es ein ganz besonderes Erlebnis: Bei der Aufführung des Märchens „Dornröschen“ standen sie mit dem Russischen Nationalballett auf der Bühne des Leverkusener Forums.
Leverkusen/LEICHLINGEN Das ist ein großer Tag für die Nachwuchstalente der Ballettschule Trixi Schüttler aus Leichlingen: 50 Kinder zwischen fünf und 17 Jahren haben im Leverkusener Forum die einmalige Gelegenheit, mit dem russischen Nationalballett auf der Bühne zu stehen, um das Ballettmärchen „Dornröschen“ aufzuführen.
Eine halbe Stunde vor dem Auftritt herrscht hektisches Treiben in der Garderobe. Mäuse, Kätzchen, Fliederchen, Bäume und Blumenwalzer: Trixi Schüttler ist ihren Schülern, die bis eben noch keine nähere Information zu ihrem Auftritt hatten, beim Ankleiden behilflich. Auf der Suche nach tanzenden Kindern habe sich die Agentur des Russischen Nationalballetts an sie gewandt, erklärt Schüttler die Kooperation. Sie habe sofort zugesagt. „Das ist eine tolle Chance für die Kinder, mit den Profis auf der Bühne zu stehen.“ So eine Gelegenheit biete sich nicht alle Tage.
Erst kurz vor der Vorstellung haben Schüttlers Schüler ihre Aufgabe erfahren. „Wir haben das Ganze zwei Mal geprobt“; erzählt die 17-jährige Charlotte May aus Leichlingen, die schon seit fast zehn Jahren Ballett tanzt. Ein bisschen aufgeregt sei sie aber schon. „Wir haben ein bisschen Angst, uns lächerlich zu machen.“ Charlotte wird, wie einige andere Größere auch, als Baum auf der Bühne stehen. „Ich bin ganz schön gespannt“, sagt auch Maya (7) aus Bergisch Neukirchen. Der Vorhang öffnet sich. Märchenerzähler Matthias Mitteldorf betritt die Bühne und macht die Erzählung Schritt für Schritt anschaulich, so dass auch die Kleinsten im Publikum den getanzten Szenen und der Balletthandlung folgen können. Die Handlung: König Floristan feiert die Taufe seiner neugeborenen Tochter Aurora und lädt dazu alle Feen des Landes ein, die das Kind mit ihren Wundergaben beschenken. Carabosse erscheint, als einzige nicht eingeladen, verflucht die Prinzessin und prophezeit ihr den Tod durch den Stich eines Rosendorns.
Mit Anmut, Schönheit und Eleganz, mit Leichtigkeit und technischer Präzision wird das bunt gemischte Publikum vom Russischen Nationalballett in eine Märchenwelt entführt. Farbenprächtige Kostüme, die märchenhafte Handlung und dazu Tschaikowskys Musik und der Tanz: Auf den Zuschauer mag die Vorstellung wie ein schöner Traum wirken.
Dann kommen auch die Kinder der Leichlinger Tanzwerkstatt zum Einsatz: 14 kleine Mäuse betreten die Bühne und huschen hinter der bösen Fee Carabosse her. Mit Begeisterung setzen die Kleinen das um, was sie kurz vorher gelernt haben. Nach dem Akt nimmt die böse Fee eine Maus an der Hand und alle verlassen gemeinsam mit einer Halbdrehung die Bühne. Das Publikum applaudiert.
Gute Figur gemacht
„Für mich ist das Ganze sehr aufregend“, betont Carmen Hopfenheit, deren zehnjährige Tochter Sophie mit auf der Bühne steht. Die Kinder wussten bis kurz vor der Aufführung nicht, was hier auf sie zukommt. Das sei eine große Herausforderung gewesen. „Der Nachwuchs hat eine gute Figur gemacht.“