Leverkusen Wie der kleine Drache Tabaluga erwachsen wird

Leverkusen · Aufführung des Klassikers im Forum spricht viele Generationen an, leidet aber unter störender Bühnentechnik und lauten Mikros.

 Der kleine Drache Tabaluga verabschiedet sich von seinem Vater.

Der kleine Drache Tabaluga verabschiedet sich von seinem Vater.

Foto: Miserius

"Ich bin ich, und du bist du, das ist alles, was ich weiß. Du bist jung, und ich bin alt, aber was kann das schon bedeuten?" Diese Erkenntnis der Schildkröte Nessaja ist schon mehr als drei Generationen alt. Schließlich ist der kleine Drache Tabaluga seit über 35 Jahren auf der "Reise zur Vernunft". Jetzt machte er in Leverkusen Halt.

Im großen Saal des Forums versammelten sich mehrere Generationen, um den kleinen Drachen auf seinen Weg zu begleiten. Manch ein begeisterter Fan brachte sogar seine eigenen Tabaluga-Sachen mit. Finn-Niklas zum Beispiel - der Siebenjährige erschien mit Tabaluga-Mütze, -T-Shirt und -Kuscheltier. "Ich habe zuhause sogar noch mehr", erzählt er stolz.

Die Geschichte selbst ist bekannt. Der kleine Drache Tabaluga soll erwachsen werden. Denn sein Vater Tyrion schickt ihn auf die Reise, damit er ein richtiger Drache wird, der keinen Unfug mehr im Kopf hat. So begegnet er dem Mond, Ameisen, Riesen, einem Feuersalamander, einem Storch oder eben der 200 Jahre alten Schildkröte Nessaja. Alle geben ihre Weisheiten an Tabaluga weiter, und so manche Ratschläge, die 1983 von Peter Maffay, Rolf Zuckowski und Co interpretiert wurden, passen gerade auch in die heutige Zeit. Zum Beispiel, dass Angst keine Freunde macht, sondern Einsamkeit verspricht oder dass wir alle verschieden sind und wir voneinander profitieren können. Imponieren konnten dabei die liebevoll gestalteten Kostüme, unter denen sich die Hauptdarsteller Celine Eller, Melanie Endres und Tim Fischbeck verbargen. Besonders Maxim Rosin wirkte auf Stelzen als "Grykolos, der Riese" besonders monströs. Und die mit Lichterketten verkleideten Regenschirme, die zu Quallen wurden und durchs Publikum schwammen, kamen nicht nur bei den kleinsten Besuchern gut an.

Etwas enttäuschend war allerdings der Gesang. Sebastian Schaffer, der die einzelnen Stücke sang, kam an Peter Maffays Rockstimme leider nicht ran. Die störende Bühnentechnik und die etwas zu lauten Mikrofone bewirkten, dass die Magie des Musicals, das von "Why not Events" präsentiert wurde, ein wenig zerstört wurde.

Gerade kleinere Kinder waren dadurch etwas verängstigt, obwohl das Stück ab vier Jahren empfohlen wurde. Der vierjährige Jonathan schaute zu Beginn oft weg oder hielt sich die Ohren zu, da ihm das Musical zu aufregend war. Sein Vater wollte mit ihm schon in der Pause gehen, aber Jonathan überredete ihn nochmals zu bleiben.

Das hatte sich dann auch gelohnt, die Angst war verflogen. So wie einst bei Tabaluga, der am Ende tatsächlich erwachsen wurde.

(RP)
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