Karnevalszüge Banger Blick auf die Wetterkarte

Leverkusen · Opladen musste schon zwei Mal absagen. Nun bedrohen Sturm und Regen die Karnevalszüge erneut.

 Im Jahr 2016 blieben sie auf den Kamelle sitzen, der Opladener Zoch fiel nach einer Sturmwarnung aus. Der damalige Prinz Markus und FLK-Chef Uwe Krause hatten das Nachsehen. 

Im Jahr 2016 blieben sie auf den Kamelle sitzen, der Opladener Zoch fiel nach einer Sturmwarnung aus. Der damalige Prinz Markus und FLK-Chef Uwe Krause hatten das Nachsehen. 

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Andreas Beljan hat alle Hände voll zu tun. Am Mittwoch fährt er den Zugweg ab, verteilt mit seinen Mitstreitern Anwohnerzettel  mit Infos  etwa für Parkverbote. „Zwei erhobene Stellen am Zugweg müssen noch abgeteert werden, damit die Wagen sie überwinden können“, sagt er. Beljan ist Technischer Zugleiter des Schlebuscher Schul- und Veedelszochs. „Von den Zuschauer her sind  wir der größte Zug in Leverkusen, sagt Beljan nicht ohne Stolz. 45.000 Besucher werden am Samstag erwartet, wenn der Zoch ab 13.11 Uhr durch die Straßen des Stadtteils rollt. Auch für die 400 ehrenamtlichen „Wagenengel“ ist Beljan zuständig, von denen 80 in Schlebusch mitgehen und darauf achten, dass niemand unter die Räder gerät. „Läuft alles“, sagt Beljan. Doch schaut auch er deutlich häufiger als sonst in den Wetterbericht.

Der sagt für Samstag 90 Prozent Regenwahrscheinlichkeit voraus und Böen bis nahezu 50 km/h. Für den Karnevalssonntag, an dem der Wiesdorfer Zoch starten soll, ist auf wetter.com sogar Sturm mit Böen bis zu  67 km/h vorausgesagt. Das entspricht immerhin Sturmstärke 8, Bäume könnten also wanken, Zweige abgerissen werden.

Besondere Vorkehrungen gibt es deshalb in Schlebusch aber nicht. „Unsere Wagen haben keine großen Aufbauten“, sagt der Zugleiter. Besuchereinbußen befürchtet er nicht. „Die meisten Jecken lassen sich vom Wetter nicht abhalten.“ Dass die Werkself erst am Sonntag in der BayArena gegen Augsburg spielt, sieht er als Vorteil für den Schlebuscher Zug.

 Für Uwe Krause, Präsident des Festkomitees Leverkusener Karneval (FLK), ist der Sturm ein alter Bekannter. 2016 hatte er in seiner Funktion als Leverkusens oberster Narrenchef  den Opladener Rosenmontagszug nach einer Sturmwarnung absagen müssen. Die Enttäuschug der rund 2000 Teilnehmer war riesig, die Kamelle blieben im Beutel und wurden später in Kitas, Schulen und Altenheimen verteilt. Allein das FLK  blieb damals auf 5500 Euro Kosten für die drei Musikkapellen und den Sicherheitsdienst sitzen, die trotz Absage gezahlt werden mussten.

Das FLK ist Veranstalter der beiden großen Züge in Wiesdorf  und in Opladen. Damals, so erinnert sich Krause, hatte es eine Krisensitzung unter Beteiligung von Feuerwehr, Polizei und Stadtvertretern gegeben. Der Empfehlung der Sicherheitsverantwortlichen war Krause ohne Zögern gefolgt und hatte den Zug abgesagt.

Es war nicht das erste Mal, erinnert sich der FLK-Chef. 1990 fiel der Opladener Zug wegen eines Sturms aus. Ein Jahr später machte der Golfkrieg den Narren landesweit einen Strich durch die Rechnung. Alle Karnevalszüge wurden abgesagt.  „Auch diesmal werden wir kein Risiko eingehen“, betont  der Chef des Festkomitees.

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