Leverkusen Wenn Wendeverkehr zum Ärgernis wird

Leverkusen · Autofahrer rangierten auf dem Hof von Hans-Georg Hummelsheim, weil sie Baustellenschilder übersahen. Nun wurde nachgebessert.

 Hans-Georg Hummelsheim ist erleichtert, dass auf seinem Reiterhof jetzt keine Autos wenden müssen.

Hans-Georg Hummelsheim ist erleichtert, dass auf seinem Reiterhof jetzt keine Autos wenden müssen.

Foto: Ralph Matzerath

Eigentlich sind Gäste auf dem Hummelsheimer Hof gern gesehen. Doch seit einigen Tagen bekommen Hans-Georg Hummelsheim und seine Familie auf dem Anwesen zwischen Schildgen und Schlebusch eine Menge ungebetener Besucher, und die sind alle motorisiert unterwegs. "Ständig fahren Autos auf unseren Hof, um hier zu drehen", ärgert sich der Besitzer, der auf dem Grundstück eine Pferdepension führt. "Und weil die Einfahrt von der Straße nur einspurig ist und oft schon der nächste reinfahren möchte, weichen die Wagen auf den Rasen aus. Alles ist schon ganz vermatscht." Spreche man die Fahrer darauf an, bekomme man ruppige Reaktionen. "Die zeigen einem den Vogel", sagt Hummelsheim.

Anlass für diese Rangier-Aktionen ist die Sperrung der Odenthaler Straße. Wer mit dem Auto aus Richtung Schlebusch kommt, dem wird durch Schilder klar mitgeteilt, dass er nur bis Hummelsheim fahren kann - und dass dort Endstation ist. Doch viele Fahrer übersehen das Schild offenbar oder glauben, doch noch ein Schlupfloch zu finden. Hummelsheim: "Und dann haben die Fahrer nur zwei Möglichkeiten um zu wenden: Entweder fahren sie hier in eine Anwohnerstraße hinein oder auf unseren Hof." Und die zweite Alternative wird gern genommen.

Wie lange müssen die Anwohner noch mit dieser Situation zurechtkommen? "Bis zum 26. März", gibt Timo Stoppacher Auskunft, der Sprecher des Landesbetriebs Straßen.NRW. "An der Odenthaler Straße wird ein neuer Radweg angelegt", nennt er den Grund für die Baumaßnahmen.

Was die drei Häuser betrifft, die in Richtung Schildgen hinter der Sperrung liegen, so sei mit den Bewohnern im Vorfeld gesprochen worden. Es gebe die Möglichkeit, trotz der Sperrung auf die Grundstücke zu fahren. Die Post wird allerdings, wie auch Hans-Georg Hummelsheim bestätigt, zurzeit in einer besonderen Box deponiert.

Hans-Georg Hummelsheim hat mit der Bauleitung vor Ort das Gespräch gesucht. "Mir wurde gesagt, die Sperrung sei ordnungsgemäß ausgeschildert worden, mehr könne man nicht tun. Aber ich könnte ja die Polizei anrufen."

Das hat der Anwohner am Freitag auch getan. "Der Polizist war sehr freundlich, meinte aber, es sei nicht möglich, dass ein Beamter ständig am Beginn der Baustelle stehe und die Autofahrer informiere."

Gestern konnte Hummelsheim allerdings vermelden, dass sich die Lage entspannt hat. "Viele Fahrer haben offenbar begriffen, dass sie hier nicht weiterkommen", sagt er. Und offensichtlich sei im Bereich Edelrath die Beschilderung so verändert worden, dass die Fahrer nun erst einmal ausgebremst werden. Timo Stoppacher, Sprecher des Landesbetriebs, weiß von einer offiziellen Änderung allerdings nicht. "Möglich wäre höchstens, dass der für die Beschilderung Zuständige noch ein Detail verändert hat, das vorher gefehlt hat." Wie immer auch: Die Anlieger zwischen Schlebusch und Schildgen werden froh darüber sein.

(s-g)
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