Leverkusen Weltkindertag: Unicef zu Gast im "Lucas"

Leverkusen · Das Landrat-Lucas-Gymnasium engagiert sich seit vielen Jahren zu den Themen Antirassismus, Flucht und Migration. Dazu wurde es 2010 Mitglied des Netzwerks "Schule ohne Rassismus / Schule mit Courage" und gründete eine gleichnamige AG, die sich vierzehntägig zusammensetzt und aktuelle Themen bespricht. Zurzeit besteht eine Kooperation mit dem Flüchtlingsheim an der Sandstraße in Opladen, wo die Schüler ein Sprachencafé anbieten. Zum gestrigen Weltkindertag organisierten die Mädchen und Jungen eine Infoveranstaltung mit dem Kinderhilfswerk Unicef.

Unicef-Mitarbeiter Rudolf Weber berichtete, wie die Arbeit bei Unicef läuft. Dabei wollten die Schüler ganz genau wissen, welche Kriterien ausschlaggebend sind, damit sich Unicef in einem bestimmten Land engagiert. Und sie erfuhren, dass der UN-Kinderrechtskonvention mehr Staaten beigetreten sind als bei allen anderen UN-Konventionen. Im vergangenen Jahr hätten sogar Somalia und Südsudan die Kinderrechtskonvention ratifiziert. Dass ausgerechnet die USA das einzige Land sind, dass bislang nicht beitrat, konnten die Schüler kaum glauben.

Ein Video dokumentierte den Alltag der Kinder in einem Flüchtlingslager. Mit einer Kamera ausgestattet, filmten die Kinder ihre eigenen Erfahrungen. Auch hier war es für die Schüler des Landrat-Lucas-Gymnasiums erstaunlich, dass die meisten Kinder trotz Schnee, Regen, Matsch und weiteren schlechten Bedingungen ihre Freude nicht verloren haben. Und dass man rund 300 Euro braucht, um in einigen Ländern einen Brunnen zu bauen, damit die Kinder vor Ort mit gesundem Wasser versorgt werden können.

Ein Schüler bekam ein schlechtes Gewissen. Im Anschluss an die Veranstaltung beichtete er seiner Lehrerin Tina Fischer, die die AG mit Kollegin Britta Hackstein leitete, dass er bereits 250 Euro gespart hätte. Dass er sich damit etwas anderes kaufen wolle, anstelle einen Brunnenbau zu unterstützen und somit vielen Kindern zu helfen, würde ihn nun schon ein wenig belasten.

Fischers Fazit: "Es freut mich, dass unsere Schüler nicht nur auf bestimmte Themen aufmerksam gemacht werden, sondern dass sie diese auch annehmen können und verarbeiten."

(hawk)
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