Einzelhandel Weihnachtsgeschäft stockt – Kunden bleiben zögerlich

Leverkusen · Der hiesige Einzelhandel stöhnt weiter unter den Folgen der Energiekrise. Auch in der Woche vor Weihnachten kommt das Geschäft nicht richtig in Schwung.

Weihnachtsmärkte wie der in Opladen locken Publikum in die Einkaufszonen, aber die Erwartungen der Händler werden bisher nicht erfüllt.

Weihnachtsmärkte wie der in Opladen locken Publikum in die Einkaufszonen, aber die Erwartungen der Händler werden bisher nicht erfüllt.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Der andauernde Krieg in der Ukraine und die Inflation bremsen weiterhin die Kauflust der Kunden im Einzelhandel. Das meldet Isabelle Schiffer vom Handelsverband NRW Rheinland. Für die ersten drei Adventswochenenden hatten die Einzelhändler in der Region eine gemischte Bilanz gezogen. Ihre Erwartungen zur Entwick-lung der Umsätze und zur Kundenfrequenz blieben vielerorts unerfüllt. Die somit angepassten und nicht mehr so hohen Erwartungen der Händler für das vierte Adventswochenende wurden nun bestätigt.

Besonders gefragt waren am vergangenen Wochenende Spielwaren, Schmuck, höherwertige Winterbekleidung, Düfte, Elektronik, Haushaltswaren, Videospiele, Deko, Bücher und Lebensmittel.

Die Weihnachtsmärkte in den Innenstädten und Stadtteilen der Region seien zwar vom Publikum angelaufen worden, doch habe der Handel nicht überall und gleichermaßen von den guten Frequenzen profitieren. Aus einer Online-Trendumfrage geht hervor, dass etwa 76 Prozent der befragten Handelsunternehmen mit dem Verlauf des Weihnachtsgeschäftes bisher eher mittelmäßig bis unzufrieden sind. Rund 24 Prozent der Befragten berichten hingegen von einer guten Entwicklung. Das trifft laut Umfrage insbesondere auf Handelsunternehmen aus den Bereichen Bekleidung, Schuhe, Lederwaren, Möbel und Lebensmittel zu.

Marcus Otto, Geschäftsführer des Handelsverbands NRW Rheinland, fasst die Lage so zusammen: „Die Kundenfrequenz im Einzelhandel kommt an die Zahlen im vergleichbaren Zeitraum im Jahr 2019 weiter nicht heran. Und auch im Vergleich zum Vorjahr – das noch ganz im Zeichen der Pandemie stand – spiegelt sich die niedrigere Kundenfrequenz in den größtenteils geringeren Umsätzen wider.“

Der Handelsverband erwartet aber in den letzten Tagen vor Weihnachten noch eine deutliche Belebung des Geschäfts. Der Handel setzt damit weiterhin auf die Woche vor Weihnachten, „da es ja ein langes Zeitfenster bis zum 24. Dezember gibt.“ Dennoch bleibe das diesjährige Weihnachtsgeschäft von der Energiekrise geprägt, heißt es weiter. Der Handel bekomme die Verunsi-scherung der Verbraucher unmittelbar durch zurückhaltendes Kaufverhalten zu spüren.

(bu)
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