Leverkusen Weigmann-Werke für den guten Zweck

Leverkusen · Marga Weigmann will dem Projekt "jung und schwanger" helfen. Zwecksdessen hat sie eine Versteigerung organisiert. Im Pfarrsaal von St. Remigius unter den Hammer kommen neben Arbeiten ihres Mannes Objekte anderer Leverkusener Künstler, darunter ein Schweinchen aus Bronze.

 Marga Weigmann inmitten der Werke, die am Sonntag zu möglichst hohen Preisen neue Besitzer finden sollen.

Marga Weigmann inmitten der Werke, die am Sonntag zu möglichst hohen Preisen neue Besitzer finden sollen.

Foto: Uwe Miserius

Das Atelier des verstorbenen Künstlers Paul Weigmann sieht aus, als habe er es gerade noch benutzt, die Wände des ganzen Hauses hängen voller Bilder und Skizzen, das Tageslicht fällt durch farbig gestaltete Vorhängescheiben an den Fenstern. Marga Weigmann hat alles so erhalten, und wenn die treuesten Schüler ihres Mannes zu Besuch kommen, dürfen sie wie früher im Atelier malen.

Derzeit lagern dort auch Arbeiten verschiedener Künstler aus Leverkusen und der Region, die am Sonntag zu möglichst hohen Preisen bei einer Versteigerung im Pfarrsaal von St. Remigius den Besitzer wechseln sollen. Marga Weigmann will sich von einigen Arbeiten trennen, um auf diese Weise den Sozialdienst katholischer Frauen (skf) zu unterstützen. Speziell für das Projekt "jung und schwanger", in dem junge werdende Mütter vor und nach der Geburt betreut werden, ist das Geld gedacht.

Um eine möglichst große Summe zu erzielen, hat sie in den vergangeen Wochen viel telefoniert und von ihrem Vorhaben berichtet. Die meisten Anrufe waren positiv, viele Künstler erklärten sich sofort bereit, ein eigenes Werk für die Auktion zu stiften. Harry Plein stellte als Erster ein grafisches Blatt zur Verfügung.

Seinem Beispiel folgten mehrere Leverkusener Kollegen wie Kurt Arentz (kleines Bronze-Schwein), Lutz Diese, Adelheid Kilian und deren Schülerin Marlene Kremers, Peter Lorenz, Helmut Hungerberg, Helmut und Roman Plönes, Jutta Schmücking, Rolf Wetter, Rita von Styp, Bernhard Guski und Birgit Sewekow. Einige waren überrascht, als sie beim Abliefern erstmals das Weigmann-Atelier betraten.

So wie Ellen Loh-Bachmann, deren ausgewähltes Meerbild genau der Farbigkeit Weigmanns und eines seiner Motive entsprach. Winfried Gille fertigte eine Holzskulptur mit einem winzigen Püppchen in der gewachsenen Holzform, die sich inhaltlich direkt auf den guten Zweck der Versteigerung bezieht. Echte Weigmanns sind eine ganze Reihe dabei. Es sind gezeichnete und kolorierte Kartons nach denen Fenster für Kirchen ausgeführt wurden. Die Glaswerkstätten Derix und Oidtmann stifteten außerdem Glasvorhängescheiben von Paul Weigmann. Weitere Arbeiten gaben Schüler und Weggefährten Weigmanns.

Alle Kunstwerke, die am Sonntag, 9. Oktober, ab 12 Uhr zur Versteigerung aufgerufen werden, sind ab 10 Uhr im Pfarrsaal St. Remigius zu besichtigen, die Mindestgebote sind im Flyer nachzulesen. Die Schirmherrschaft hat Stadtdechant Heinz-Peter Teller übernommen. Den Hammer bedient Reiner-Ernst Ohle von Bayer Kultur, der sich erstmals als Auktionator betätigt, und Marga Weigmanns Patenkind Christoph Lamberty, der als klassischer Schlagzeuger an zeitgenaue Zuschläge gewöhnt ist.

(mkl)
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