Leverkusen Wechsel im Forum-Restaurant

Leverkusen · Im November hatte die Bayer Gastronomie den Pachtvertrag überraschend zum Sommer gekündigt. Jetzt steht fest: Die Caritas-Tochter "In Via" übernimmt – und plant einen ambitionierten Integrationsbetrieb.

 Der Beschluss ist gefasst: Die Kölner "In Via" zieht als neuer Pächter ins Forum-Restaurant. Die gemeinnützige Gesellschaft verspricht, das Restaurant ordentlich aufzumöbeln: Es soll deutlich attraktiver werden.

Der Beschluss ist gefasst: Die Kölner "In Via" zieht als neuer Pächter ins Forum-Restaurant. Die gemeinnützige Gesellschaft verspricht, das Restaurant ordentlich aufzumöbeln: Es soll deutlich attraktiver werden.

Foto: Uwe Miserius

Im November hatte die Bayer Gastronomie den Pachtvertrag überraschend zum Sommer gekündigt. Jetzt steht fest: Die Caritas-Tochter "In Via" übernimmt — und plant einen ambitionierten Integrationsbetrieb.

Kulinarisch ist die nächste Veranstaltungssaison im Forum gesichert: Der Betriebsausschuss der KulturStadtLev beschloss am Dienstagabend, das Forum-Restaurant an die Kölner Caritas-Tochter "In Via" zu verpachten. Dies teilte die Stadt gestern mit. Die gemeinnützige GmbH überzeugte die Kulturpolitiker mit einem Konzept, das eine Attraktivierung des Restaurants, Investitionen von mehr als einer Million Euro und die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung vorsieht.

"Das freut uns sehr", kommentierte Geschäftsführerin Sibylle Klings gestern auf RP-Anfrage. Laut Kulturdezernent Marc Adomat spielte der integrative Aspekt des Vorhabens eine wichtige Rolle bei der Entscheidung. Der Vertrag solle zum 1. August geschlossen werden, erläuterte Klings, ab September werde "In Via" die Gastronomie bei Veranstaltungen stemmen.

Großküche soll Schulen bekochen

Doch bei einem bloßen "Weiter so" soll es nicht bleiben — bis zum nächsten Frühjahr soll das Restaurant umgebaut und aufgemöbelt werden. Eine so genannte "Frontküche" soll den Gästen den direkten Blick in die Pfannen und Töpfe ermöglichen. "Das liegt im Trend", stellte Klings fest. Sie kündigte an, das Thema Kultur werde sich im neuen Ambiente wiederfinden.

In einem weiteren Schritt soll die vorhandene Großküche in Schuss gebracht werden. "Die lag bisher brach und wurde nur zur Anlieferung und Ergänzung genutzt", berichtete die Geschäftsführerin. Künftig will "In Via" dort Schulverpflegung kochen. Bis zu 3000 Gerichte am Tag könnten dann ab dem Schuljahr 2012/2013 vom Forum beispielsweise an Offene Ganztagsschulen (OGS) geliefert werden. Zu den ersten Kunden könnten die von "In Via" selbst in Köln geführten OGS gehören, aber auch Leverkusener Schulen sollen zum Kundenkreis zählen. Auch ein breiteres externes Catering ist angedacht, wie aus dem Betriebskonzept hervorgeht, das unserer Redaktion vorliegt.

In der Größenordnung ist das Projekt Neuland für "In Via" — bisher betreibt sie zwei kleine Übungsrestaurants, in denen Menschen mit Behinderung zu Köchen und Servicekräften ausgebildet werden. Deshalb will die Gesellschaft mit dem Kölner Caterer Beluga kooperieren. "Dessen Know-how tut dem Unternehmen gut", betonte Klings.

Das Forum-Restaurant soll nicht der Ausbildung dienen, sondern langfristige sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen für Menschen mit Behinderung bieten. "25 bis 50 Prozent der Beschäftigen sollen Behinderte sein." Bei optimaler Auslastung könnten letztlich bis zu 50 neue Stellen entstehen.

Doch dafür muss das Restaurant an Attraktivität gewinnen. "Wir müssen es schaffen, über die Brücke zu kommen", sagte Sibylle Klings mit Blick auf die Lage des Forums. Die Öffnungszeiten sollen ausgeweitet werden, ein Mittagstisch und eine neue Speisekarte Kunden anlocken. Schnell, gut, günstig — diesen Ruf wolle man sich erarbeiten, versprach Klings.

(RP/rl)
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