Leverkusen Wasserfall-Musikprojekt als gute Sprachübung

Leverkusen · Es ist ein stürmischer Tag, der Wind pfeift und Regentropfen prasseln. Dazu können alle etwas beitragen, nicht nur die Kinder der evangelischen Kindertagesstätte Karl-Bosch-Straße, die sich schon überlegt haben, welche Geräusche ihre Geschichte braucht. Eltern und Geschwister machen Wind mit Kreppbändern, lassen Regen auf Blechdosen tropfen. An Stellen wie dieser dürfen sie mitmachen, ansonsten sorgt ein kleines Orchester auf Orff-Instrumenten für die Musik zur Handlung, die andere Kinder szenisch darstellen.

 Gelungenes Vorhaben: Im evanglischen Kindergarten Wiesdorf erarbeiteten Projektforscherin Petra Ehrler und ihre Kollegin Melanie Ries ein Musikstück, das die Entwicklung der Kinder erfolgreich unterstützte.

Gelungenes Vorhaben: Im evanglischen Kindergarten Wiesdorf erarbeiteten Projektforscherin Petra Ehrler und ihre Kollegin Melanie Ries ein Musikstück, das die Entwicklung der Kinder erfolgreich unterstützte.

Foto: Miserius

Es ist die Geschichte vom kleinen Wassertröpfchen Pling, das manches Abenteuer erlebt. Drei davon haben die Kinder vorgestellt im Rahmen der Adventsfeier. Musikpädagogin Melanie Ries hat sie erzählt, so dass sich die Kinder ganz auf Spiel und Dialoge konzentrieren konnten. Handlung und Aussagen waren zwar abgesprochen, aber es wurden keine Texte auswendig gelernt, so dass bei der Aufführung viel Raum für Improvisation war.

Entstanden ist das Ganze während der vergangenen 15 Wochen, in denen Melanie Ries und ihre Kollegin Petra Ehrler, die pädagogische Projektforscherin ist, jeweils eine Stunde mit den Kindern verbracht haben. Die ersten beiden Geschichten von Pling haben sie mitgebracht und dann mit den Kindern nach deren Vorstellungen in Musik und Szene gesetzt.

Der dritte Teil ist hier im Kindergarten entstanden, nach einem realen Erlebnis der Kinder. Die hatten mit ihren Erzieherinnen das Schloss Morsbroich besucht und waren besonders beeindruckt vom Wasserfall am Schlossgraben.

Genau da sollte Pling sein drittes Abenteuer erleben, einmal den Wasserfall hinuntersausen und über die Steine hopsen. Inklusive Busfahrt wurde die echte Geschichte vertont und mit Alltagsgegenständen als Requisiten gespielt. Genau so, wie man es zu Hause oder im Kindergarten nachmachen oder spielerisch weiterführen könnte, ganz ohne professionelle Anleitung.

Fantasie wecken und zu kreativem Spiel anregen, das war ein Aspekt des Musikprojektes. Außerdem sollte es das Zu- und Hinhören üben und Gemeinschaftssinn wecken. Die größte Rolle habe in diesem Fall die Sprachförderung gespielt, sagen die Pädagoginnen, die das Projekt schon an anderer Stelle durchgeführt haben.

Der Anteil an ausländischen Familien unterschiedlicher Herkunft ist in der evangelischen Kindertagesstätte in Wiesdorf besonders hoch. Viele Kinder haben Sprachprobleme. Doch gerade da habe sich in den 15 Wochen viel getan, sagt Petra Ehrler, die anfangs manche Kinder kaum verstehen konnte. Sprachlich hätten die sich deutlich entwickelt im Laufe dieses Projekts, das nur durch Fördermittel der Hans-Joachim-Lenz-Stiftung und der in Leverkusen ansässigen Artur und Aenne-Köppen-Stiftung möglich war.

(mkl)
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